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"Tatort"-Fans sehen nur noch Brüste und Hintern

Heute Redaktion
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Auf Twitter spammen Sexbots wie wild. Ihre anzüglichen Tweets versehen sie mit diversen Hashtags: Neben dem "Tatort" trifft es auch zahlreiche andere Themen.

"Oh my god", "ohhhh", "OMG" und "Awesome" – unter anderem so kommentieren Sexbots auf Twitter ihre Tweets. Versehen sind die Tweets mit schlüpfrigen Bildern von Frauen in anzüglichen Posen. Wer momentan auf Twitter nach #tatort sucht, stößt auf eine wahre Flutwelle solcher Tweets.

Eine in den Tweets angegebene Website ist in Russland registriert. Wer darauf zugreift, landet auf zweifelhaften Seiten mit expliziten Inhalten. Bereits seit Monaten läuft diese Masche. Wie erfolgreich sie für die Verantwortlichen ist, bleibt unklar.

Auch andere Shows betroffen

"Grundsätzlich versuchen die Betreiber solcher Accounts Produkte oder Dienstleistungen zu vertreiben, für die man über die üblichen Kanäle nicht werben kann", sagt Social-Media-Experte Daniel Graf. Pornografie oder andere zwielichtige Inhalte würden deshalb via Spam verbreitet. "Die Anzeigen werden breit gestreut, um möglichst viele Leute zu erreichen. Das passiert unter anderem auch über geografische Angaben."

Oft werden auch Hashtags überflutet, die gerade im Trend sind: "Entsprechend verschwinden die Spambots auch wieder, wenn der Trend abflaut." Gewisse Bots seien auch fähig, Hashtags zu erkennen, die mit einem gewissen Rhythmus genutzt werden. Das sei etwa beim "Tatort" oder jüngst bei den "American Music Awards" schon der Fall gewesen. Wenn solche Hashtags rund um den Zeitraum der Ausstrahlung vermehrt genutzt werden, steigt auch die Aktivität der Spambots an.

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Wehren könne man sich, indem man die einzelnen Spamaccounts an Twitter meldet. Diese würden anschließend gelöscht. Die Betreiber der Plattform gehen auch von sich aus gegen Spambots vor: "Das Verhalten von Accounts wird untersucht", so Graf. Würden von einem Account innerhalb kurzer Zeit hunderte Tweets abgesetzt, werde dieser als Spam identifiziert und gelöscht. Das hindere Sexbot-Betreiber aber nicht daran, immer wieder neue Accounts zu eröffnen.

#tatort ist nicht allein

Wie aber auch scheinbar willkürlich die verschiedenen Hashtags von den Sexbots gewählt werden, zeigt ein kurzer Blick auf die einzelnen Tweets: Eine absurde Mischung von Hashtags findet man dort. Neben #tatort sind die Tweets etwa mit geographischen Angaben wie #prague oder #tschechien versehen. Aber auch die Gamer werden in einem Zug mit den übrigen angesprochen – etwa mit den Hashtags #nintendo, #pokemontrainer, #pikachu oder #twitch, eine große Streamingplattform für Gamer.

Mit #vapecommunity werden E-Zigaretten-Fans und mit #instafitness die Fitness-Community angesprochen. Auch #kevinspacey findet man neben #tatort. Zwischen all diesen Beispielen sind natürlich auch Hashtags mit sexuellem Inhalt aufgeführt. (gwa)