Politik

"Torkelnder" Juncker: Heftige Kritik an Vilimsky

Was FPÖ-Generalsekretär Vilimsky über EU-Kommissionspräsident Juncker sagt, stößt Kritikern sauer auf.

Heute Redaktion
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Vilimsky beim "politischen Aschermittwoch" der deutschen AfD.
Vilimsky beim "politischen Aschermittwoch" der deutschen AfD.
Bild: picturedesk.com

Ein Video von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beim NATO-Gipfel geistert derzeit durchs Netz. Bei einem Empfang muss sich der 63-Jährige auf andere Gäste stützen und scheint Probleme beim Gehen zu haben.

Während bekannt ist, dass Juncker unter Problemen mit dem Ischias-Nerv leidet, was zuweilen starke Rückenschmerzen verursacht, kommt FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky zu anderen Schlussfolgerungen.

"Offensichtlich Alkoholprobleme"

"Der mittlerweile zum Online-Hit gewordene Auftritt eines torkelnden und von mehreren Staatschefs gestützten Juncker im Rahmen eines jüngsten Gipfeltreffens in Brüssel macht die gesamte Europäische Union zur Lachnummer und dies in einer gesamt sehr schwierigen Situation für die EU", so Vilimsky.

Der FPÖ-Generalsekretär fordert deshalb Junckers Rücktritt. Er habe "offensichtlich Alkoholprobleme", "die immer wieder zu einer Serie peinlicher Videos geführt" hätten.

Kritik an Vilimsky

Diese Aussagen sorgen in der europäischen Politik für Empörung. Aus Sicht des Kommissionssprechers Margaritis Schinas sei es "geschmacklos" Junckers Schmerzen auszunutzen und über ein Alkoholproblem zu spekulieren.

Entschuldigung gefordert

Auch EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn wies Vilimsky zurecht: "Das Verächtlichmachen von offensichtlich akuten Gesundheitsproblemen ist ein inakzeptabler Verstoß gegen einen respektvollen Umgang mit Menschen, der auch für die politische Debatte zu gelten hat", sagt er. "Eine Entschuldigung von Herrn Vilimsky ist das Mindeste, was man erwarten muss."

ÖVP für Konsequenzen

"Das sprengt den Rahmen der politischen Auseinandersetzung, lässt jeden Stil vermissen und ist einer Regierungspartei unwürdig", formuliert es auch der ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Othmar Karas. "Vilimsky muss sich bei Juncker entschuldigen oder es muss Konsequenzen geben", fordert er.

Für den SPÖ-Europasprecher Jörg Leichtfried handelt es sich bei der Aussage um eine "unglaubliche Entgleisung". "Als Generalsekretär der Regierungspartei FPÖ hat Vilimsky mit seinem heutigen Auszucken ein bis dato nicht bekanntes Niveau erreicht. Österreich ist jetzt das EU-Vorsitzland. Jemand wie Vilimsky darf auch aus Sicht der Regierung nicht länger in seiner Position sein", sagte er.

Zuletzt sorgte eine Spitze gegen Juncker auch im österreichischen Parlament für skurrile Szenen. Ein Abgeordneter bezeichnete ihn als "ang'soffen", Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wollte den Verursacher zurechtweisen. Lesen Sie hier mehr dazu! (red)