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"USA bei Wirtschafts- spionage übertrumpfen"

Heute Redaktion
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Ganz eigene Lehren hat die französische Handelsministerin Nicole Bricq aus dem Skandal um die abgehörten Telefonate von Angela Merkel gezogen: Frankreich müsse in Sachen Wirtschaftsspionage besser werden und die USA übertrumpfen.

gezogen: Frankreich müsse in Sachen Wirtschaftsspionage besser werden und die USA übertrumpfen.

Es bringe nichts, sich über die Überwachung von Telefonaten zu beschweren, meinte Bricq. "Wirtschaftsspionage ist eine Realität", sagte die Ministerin der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. "Da nützt kein Jammern. Ich denke, wir müssen besser sein und besser organisiert", so das pragmatische Fazit.

Bricq stellte klar, dass sie das Ausspähen von Regierungschefs befreundeter Länder nicht entschuldigen wolle. Information im Wirtschaftsbereich zu sammeln, sei aber Teil von Handelskämpfen. "Wir müssen besser sein als die Deutschen, die Briten und die Amerikaner", sagte die Ministerin kämpferisch.

Trotz der mutmaßlichen Abhöraktion des US-Geheimdienstes NSA gebe es keinen Grund, die Verhandlungen über ein transatlantisches Wirtschaftsabkommen mit den USA abzubrechen. Ihr sei kein EU-Land bekannt, das dies wolle. Die EU müsse ihren Datenschutz aber verstärken. Dazu gehörten Einschränkung beim Austausch von in Europa gesammelten Daten mit nicht-europäischen Staaten durch beispielsweise Facebook oder Google.

 
Berichte, ausgespäht haben, haben zu diplomatischen Verwerfungen geführt. Frankreich bestellte den US-Botschafter ein. Nachdem bekannt wurde, dass auch das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel überwacht wurde, tat dies auch Deutschland.