Österreich

"Warum heißt es bei den Schulen 'Bitte warten'?"

Heute Redaktion
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Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Czernohorszky vermissen klare Linie im Bildungsbereich.
Bürgermeister Ludwig und Stadtrat Czernohorszky vermissen klare Linie im Bildungsbereich.
Bild: PID

Wiens Stadtrat Jürgen Czernohorszky vermisst Klarheit bei den Ankündigungen der Regierung für den Bildungsbereich. Er sagt: "Gas und Bremse gleichzeitig geht nicht!" und will heuer kein Sitzenbleiben.

Bundeskanzler Sebastian Kurz stellte diese Woche die Pläne für ein "Wiederhochfahren" Österreichs vor. Regulären Unterricht wird es vorerst für länger wohl noch nicht geben. Das "Home Schooling" wurde zumindest bis zum 15.5. verlängert, Kinder werden in den Schulen nur betreut. Nun wendete sich Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky zu den Plänen von Bildungsminister Heinz Faßmann zu Wort. Der SPÖ-Politiker: "Die Regierung hat für die Zeit nach Ostern einiges klar gemacht: So wird es schrittweise zu einem Hochfahren im Handel kommen. Parallel dazu heißt es aber für den Bildungsbereich weiter 'Bitte warten', was Klarheit betrifft." Er ärgert sich: "Man kann nicht gleichzeitig am Gas und auf der Bremse stehen."



Höherer Andrang in Schulen erwartet

"Wir rechnen damit, dass die Zahl der betreuten Kinder in den Schulen und Kindergärten ab nächster Woche deutlich steigen wird. Wiener Kindergärten stehen für Eltern mit Betreuungsbedarf selbstverständlich weiter offen", stellte Czernohorszky in einer Presseaussendung klar. "Aber es braucht klare, gemeinsame Regelungen in ganz Österreich. Familien und PädagogInnen erwarten sich zu Recht konkrete Aussagen der Bundesregierung."

"Familien und Kinder entlasten"

Neben organisatorischen Fragen, die noch zu klären seien, brauche es maximale Klarheit und konkrete Vorgaben dort, wo es möglich ist, "damit in den Kindergärten und Schulen geordnet und gut vorbereitet gearbeitet kann", so Czernohorszky. "Derzeit wissen weder Eltern genau, was Sache ist, noch die Betreuungseinrichtungen, wie sie Stunden- und Dienstpläne machen sollen. Auch wie für LehrerInnen die Betreuung von SchülerInnen in der Klasse mit gleichzeitigem Online- Unterricht funktionieren soll, ist offen."



Insgesamt sei es wichtig, "Druck rauszunehmen und Familien und Kinder zu entlasten", so Czernohorszky. "Einmal mehr fordere ich daher, dass sich die SchülerInnen und Eltern bei der Beurteilung auf die Semesternote verlassen können - mit der Möglichkeit, diese Note zu verbessern. Darüber hinaus sollte in diesem Schuljahr auch auf das Sitzenbleiben verzichtet werden!" so Czernohorszky abschließend.