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"Wiener SPÖ auf Nationalratswahl gut vorbereiten"

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Wiens Bürgermeister und SP-Chef Michael Häupl will es nochmal wissen, kandidiert im April wieder als Vorsitzender. Im "Heute"-Interview spricht er über seine Motive und seine Gegner.

Wiens Bürgermeister und SP-Chef Michael Häupl will es nochmal wissen, kandidiert im April wieder als Vorsitzender. Im "Heute"-Interview spricht er über seine Motive und seine Gegner.
"Heute": Sie waren jetzt ein paar Tage in Salzburg Skifahren. Wie nimmt man die innerparteilichen Streitigkeiten aus der Distanz wahr?

Häupl: Gelassener, viel entspannter, als das manche meiner Freunde tun.

"Heute": Also keine Krisen-Telefonate?

Häupl: Nicht notwendig. Ich sehe das mit Gelassenheit. Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist Mangel an Respekt.

"Heute": Wann haben Sie sich entschieden, beim Parteitag wieder anzutreten?

Häupl: Schon lange. Mir ist es wichtig, dass wir uns organisatorisch, finanziell, politisch und von der Motivation her optimal auf die Nationalratswahlen und dann auf die Gemeinderatswahlen vorbereiten. Das ist entscheidend und nach wie vor meine Motivation.

"Heute": Was bedeutet das für die Nachfolgeregelung?

Häupl: Gar nichts. Die Nachfolgeregelung geht bei uns nicht nach dem Prinzip des Erbhofbauern. Das wird eine Diskussion im Parteivorstand, mit einer Empfehlung an den Parteitag, und dort wird entschieden. Mit dem neuen Vorsitzenden werde ich sehr rasch über die Übergabe des Bürgermeisteramts diskutieren.

"Heute": Wann ist das?

Häupl: Das weiß ich nicht. Schauen wir einmal. Ich halte es ja nicht für legitim, mit einem 67-Jährigen über die Zukunft zu diskutieren. Aber ich halte es nicht für legitim, dass man in einer sozialdemokratischen Partei so tut, als ob ich den Hof übergebe und mich dann in das Ausgedinge zurückziehe. Das ist absurd.

"Heute": Die Entscheidung fällt also nicht vor 2018.

Häupl: Ich weiß nicht, wann die nächsten Nationalratswahlen sind.

"Heute": Im Vorfeld des Parteitages ist von Streichungen bei Ihrer Wahl die Rede. Was ist Ihr Wunschresultat?

Häupl: Jeder will eine möglichst hohe Zustimmung haben. Ziel ist, dass die Wiener SPÖ die Bundespartei im kommenden Wahlkampf ordentlich unterstützen kann. Das sollte das Außensignal des Parteitages sein, dessen sollte man sich bewusst sein. Ich mag ja ehrgeizige Leute, aber man darf das wirkliche Ziel nicht aus den Augen verlieren.

"Heute": Ihr Wunschresultat in Prozenten?

Häupl: Ich lege mir keine Latte.

"Heute": Wird es neue Gesichter im Parteivorstand geben?

Häupl: Die ehemalige Stadträtin Wehsely muss nachbesetzt werden. Mit wem, ist offen.

"Heute": Hat die "Harmoniegruppe" schon Ergebnisse gebracht?

Häupl: Sie heißt Perspektivengruppe. Ja, läuft gut.

"Heute": Das heißt?

Häupl: Gar nichts heißt das. Weil wir uns darauf verständigt haben, darüber nach außen nicht zu reden.

"Heute": Schafft es die Gruppe, die verfeindeten Lager in der SPÖ zusammenzubringen?

Häupl: Das ist mein Bemühen.