Österreich

'Würde Wien P&R-Anlagen mitzahlen, ging's schneller'

Heute Redaktion
Teilen

Ein neuer Streit um das Parkpickerl in Wien ist entflammt. Der Bezirkschef von Wien-Donaustadt will ein wienweites Parkpickerl – nur für Wiener, Pendler müssten "abgefangen" werden. Das Land NÖ ist von den Aussagen nicht allzu begeistert.

Der Bezirksvorsteher von Wien-Donaustadt, Ernst Nevrivy (SPÖ), wünscht sich ein – für Wiener – kostenloses stadtweites Parkpickerl. Geht es nach ihm, müssten Pendler "schon an der Stadtgrenze abgefangen werden" – mehr dazu hier.

Grund für den Vorstoß aus dem 22. Bezirk dürfte auch das erst kürzlich eingeführte Parkpickerl in Döbling sein, zahlreiche Pendler weichen nun auf die Bezirke auf der anderen Donauseite aus.

200.000 Pendler täglich

In Niederösterreich hält man von einem solchen Parkpickerl-Vorschlag wenig. Immerhin würden täglich fast 200.000 Arbeitskräfte von NÖ nach Wien pendeln, seien somit ein erheblicher Teil der Wirtschaft.

"Was wir brauchen ist ein Miteinander zwischen Niederösterreich und Wien in den wichtigen Verkehrsfragen. Ich bin überzeugt, dass wir am gleichen Ziel arbeiten: Mehr Menschen auf den Öffentlichen Verkehr zu bringen", fordert Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (VP) Contenance ein.

Picture

"Kann man bestimmt beschleunigen"

Auch mit dem Wort "abfangen" habe Schleritzko ein Problem. "Klar ist, dass diese Rhetorik und das gegeneinander Ausspielen niemanden weiterbringt", so der nö. Politiker.

Auch, dass Niederösterreich mehr Park & Ride-Anlagen als alle acht anderen Bundesländer zusammen habe, zeige, dass man alles versuche, Menschen "auf die Schiene" zu bringen, also auf die Öffis umzusteigen.

Früher habe Wien bei dem Ausbau der P&R-Anlagen zumindest mitgezahlt: "Leider ist dieses Übereinkommen ausgelaufen. Unser Ziel ist es, 50.000 Stellplätze bis 2025 zu schaffen. Sollte sich Wien hier wieder aktiv beteiligen, kann man das bestimmt auch beschleunigen", so Schleritzko.