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"Zerschlagung der AUVA wäre Rückschritt"

Heute Redaktion
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Gebäude der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in Wien.
Gebäude der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in Wien.
Bild: imago stock & people

Im Zuge der Regierungsverhandlungen wird über eine mögliche Auflösung der AUVA diskutiert. Für Obmannstellvertreter Wolfgang Birbamer nicht nachvollziehbar.

„Eine Zerschlagung der AUVA würde ein vorbildlich funktionierendes System eliminieren, Arbeitnehmer/-innen und Arbeitgeber/-innen unter Umständen hunderte Millionen Euro kosten und dazu führen, dass Versicherte bisher garantierte Versicherungsleistungen mit ungewissem Ausgang in extrem teuren Prozessen einklagen müssten" warnt AK-Präsident Johann Kalliauer.

Der Wien-Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz Wolfgang Birbamer unterstreicht in einer Aussendung am Donnerstag, dass die Erfolgsgeschichte der AUVA darauf beruht, nicht nur finanzielle Entschädigung zu leisten, sondern Prävention, Unfallheilbehandlung, Rehabilitation und Rentenleistungen aus einer Hand anzubieten. Für ihn wäre die Zerschlagung ein Rückschritt ins 19. Jahrhundert.

"Am Beginn war die Unfallversicherung auf das Zahlen von Entschädigungen beschränkt. Das hat sich nicht bewährt. Es gab höhere Beiträge und schlechtere Leistungen. Erst als man mit Präventionsmaßnahmen begonnen hat, gingen die Unfallzahlen zurück. Durch qualifizierte Heilbehandlung wurden die Folgen von Unfällen gemildert und viele Dauerschäden vermieden. Die Zerschlagung der AUVA und die Aufteilung ihrer Aufgaben wären ein Rückschritt ins 19. Jahrhundert."

Leid von Menschen

Wobei die wirtschaftliche Komponente aus Birbamers Sicht nicht das Wesentlichste ist: "Hinter den Zahlen stehen Schicksale von Menschen und ihrer Familien. Jeder Schadensfall, der verhindert wird, bedeutet weniger Leid und ist mit Geld gar nicht aufzuwiegen. Gerade in einer risikoreichen Branche wie dem Bau sehen wir, was schwere Unfälle für das Leben der Betroffenen bedeuten."

Die spezielle Expertise der AUVA für Prävention in der Arbeitswelt ist bei keinem anderen Träger vorhanden, betont Birbamer. Zudem profitiert die Präventionsarbeit der AUVA von den Erfahrungen aus Heilbehandlung und Rehabilitation, die ebenfalls in der Hand der AUVA liegen.

"Eine Zerschlagung würde die erfolgreiche – auch von den Unternehmen geschätzte – Präventionsarbeit der AUVA in Frage stellen und mit Sicherheit zu einer Erhöhung der Zahl der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten führen. Dem werden wir im Interesse der hart arbeitenden Menschen in unserem Land entschieden entgegentreten."

Birbamer verweist auch auf die Bedeutung der AUVA-Einrichtungen für die Versorgung der österreichischen Bevölkerung: "Die Unfallkrankenhäuser und Rehabilitationszentren der AUVA sind für die Akutversorgung und Rehabilitation von Unfallopfern in Österreich unverzichtbar. Wer sie in Frage stellt, spielt mit der Versorgung der Menschen in unserem Land."

Geringschätzung der Mitarbeiter

Nicht zuletzt hält Birbamer die Diskussion über die AUVA für eine Geringschätzung der Leistungen ihrer Beschäftigten. "Ob in der Versicherung, in den Behandlungseinrichtungen oder bei der Betreuung der Betriebe vor Ort, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AUVA arbeiten tagtäglich mit großem Engagement an der Erfüllung ihrer Aufgaben. Dafür haben sie sich sicher keine Geringschätzung verdient, wie sie durch solche Auflösungsdiskussionen zum Ausdruck kommt. Vielmehr gebühren ihnen 'Anerkennung und Respekt'", so Birbamer abschließend.

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