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"Zumindest in jedem Bundesland eine Moschee"

Heute Redaktion
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Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) Ümit Vural.
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) Ümit Vural.
Bild: picturedesk.com

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat große Pläne. Er wünscht sich in jedem Bundesland eine große Moschee.

Viele Religionsgemeinschaften in Österreich hätten eigene Kirchen oder Synagogen, sagt der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, da "spricht ja nichts dagegen, dass wir auch eine eigene Moschee haben". Wie Vural der "Presse" sagt, will er zumindest in jedem Bundesland Österreichs eine Moschee stehen haben.

Die Moscheen sollen jeweils "einen Ansprechpartner beherbergen", heißt es. Wichtig ist ihm, "dass man zusammen eine würdigere größere Moschee aufbaut", als mehrere kleine zu errichten. Vural erklärt dabei, dass es "keine Pflicht" sei, dass diese Moscheen auch Minarette hätten: "Man kann das modern und für die Öffentlichkeit vereinbar gestalten."

IGGÖ

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) ist als Körperschaft öffentlichen Rechts offizielle Vertretung und zuständig für die Verwaltung der religiösen Belange der in Österreich lebenden Muslime.

Regierung soll Muslime miteinbeziehen

Die IGGÖ will demnächst auch die Klage gegen das Kopftuchverbot an Volksschulen einbringen, heißt es weiter. "Nun haben wir uns gewissenhaft vorbereitet, haben Gutachten eingeholt und werden Ende November, Anfang Dezember den Verfassungsgerichtshof anrufen können", so Vural.

Und was wünscht sich die IGGÖ für eine Regierung in Österreich? Bei den Parteien, die eine Regierung bilden, will sich Vural nicht äußern. Er sagt nur: "Ohne jetzt irgendwelche parteipolitischen Präferenzen zu nennen, wünsche ich mir eine tragfähige Regierung, die sich der Ängste und Sorgen der Menschen annimmt und die auch den Muslimen vermittelt, dass sie Teil des großen Ganzen sind."

FPÖ sieht "schleichende Islamisierung"

Noch am Sonntag meldeten sich FPÖ-Chef Norbert Hofer und der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann Gernot Darmann mit Aussendungen zu Wort. Vurals Wunsch zeige, "dass es in unserem Land eine schleichende Islamisierung gibt", attestiert Hofer. Der Islam sei "nicht Teil unserer Geschichte und unserer Kultur – und wird das auch nie werden". Wegen der Verfolgung von Christen in moslemisch geprägten Ländern wäre es "das falsche Signal, in Österreich des roten Teppich für Moscheen auszurollen".

Eine Absage an den Moscheen-Wunsch gibt es auch von Darmann. "Wir brauchen in Österreich weder Kasernen noch Soldaten des Islam", so Darmann. Er fordert eine Novellierung und Verschärfung des Islamgesetzes statt "dem in Europa gefährlich aktiven politischen Islam mögliche weitere Spielwiesen durch Großmoscheen zu eröffnen".

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