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1. Fahrt in Österreich: Bus ohne Chauffeur unterwegs

Ab Mai finden in der Gemeinde Koppl im Salzburger Flachgau die ersten Testfahrten mit einem selbstfahrenden Fahrzeug auf öffentlichen Straßen statt.

Heute Redaktion
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Unter der Leitung von Salzburg Research werden mit einem selbstfahrenden Minibus wichtige Fragen rund um automatisierte Mobilität für die "letzte Meile" erforscht.

Die letzte Meile – der Weg von der Haltestelle zum Wohn- oder Zielort – ist ein kritischer Aspekt für die Kundenakzeptanz von bestehenden öffentlichen Verkehrsmitteln. Automatisierte Fahrzeuge könnten in Zukunft diese Lücke schließen.

"Automatisierte Personenmobilität kann für den öffentlichen Verkehr in ländlichen Regionen Salzburgs zukünftig von großer Bedeutung werden. Mit dem Digibus können sowohl Betreiber wie auch Fahrgäste die neue Technologie hautnah kennenlernen und intensiv testen", sagt Salzburgs Verkehrslandesrat Hans Mayr.

Viele offene Fragen

"Bis automatisierte Minibusse völlig fahrerlos 24 Stunden und 7 Tage pro Woche im Regelbetrieb fahren können, sind noch viele Fragen zu beantworten", sagt Karl Rehrl, Forschungsleiter für intelligente Mobilität bei Salzburg Research. „Mittelfristig steht der Digibus vor allem der angewandten Forschung zu Verfügung. Wir werden aber auch immer wieder Testfahrten für interessierte Fahrgäste anbieten, um Akzeptanz und persönliche Erfahrungen zu erforschen."

"Lücke schließen"

Die erste Station des selbstfahrenden Minibusses ist Koppl, eine Gemeinde im Salzburger Flachgau. Der Ort ist ein typisches Beispiel für die sogenannte letzte Meile: Das Ortszentrum ist ca. 1,4 km von der B 158 und damit von der Linie 150 (Salzburg – Bad Ischl) des Salzburger Verkehrsverbundes entfernt.

"Wir freuen uns, dass Koppl zur ersten Station des selbstfahrenden Minibusses erkoren wurde. Zwischen Bundesstraße und Zentrum fährt zwar der Zubringerbus der Linie 152 – aus wirtschaftlichen Gründen aber nur sehr selten. Ein selbstfahrendes Fahrzeug könnte die Lücke für die weniger rentable Zeit schließen", sagt Bürgermeister Rupert Reischl.

In einem gemeinsamen Workshop wurde bereits mit der Koppler Bevölkerung gearbeitet, Meinungen und Befürchtungen eingeholt sowie zahlreiche weitere Szenarien erarbeitet, für die ein selbstfahrender Minibus eine Lösung darstellen könnte.

(red)