Life

100 Jahre alter Artikel sah Klimakrise voraus

Eine Prophezeiung schockiert durch ihre Genauigkeit. Vor 100 Jahren sagten Forscher bereits den Klimawandel voraus.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Weswegen es auch wichtig ist, auf ältere Quellen zu zurückzugreifen, zeigt die Vorhersage eines Zeitungsartikels aus dem Jahre 1912. Eine Zeitung aus Neuseeland namens "The Rodney and Otamatea Times, Waitemata and Kaipara Gazette" stellte damals eine Prognose auf,, die sich inzwischen bewahrheitet hat. Dort wurden die Folgen des Klimawandels erstmals journalistisch argumentiert.

"Kohleverbrauch verändert Klima"

Die damalige Schlagzeile lautet: "Kohleverbrauch verändert Klima" und wurde am 14. August 1912 in der Rubrik Wissenschaft publiziert. Sie beschreibt die heutige Situation auf schockierende Weise treffend. Nach Berichten des Business Insiders lautet der Inhalt des Artikels in Übersetzung wie folgt:

"Die Brennöfen der Welt verbrennen heute im Schnitt 2.000.000.000 Tonnen Kohle pro Jahr. Wenn sie bei der Verbrennung mit Sauerstoff reagiert, entstehen etwa 7.000.000.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid, die jährlich in die Atmosphäre entweichen. So wird die Luft zu einer effektiveren Decke für die Erde und erwärmt sie. Die Auswirkungen könnten in einigen Jahrhunderten immens sein."

Nicht die einzige Prophezeiung

Es ist nicht die einzige düstere Prophezeiung dieser Art. Auch in Australien stellte man eine ähnliche Vermutung an. Einige Monate zuvor, in der Ausgabe des 17. Julis 1912, publizierte die Zeitung "Braidwood Dispatch" die gleiche These.

Manche Prognosen lassen sich sogar bis in die 1850er zurückverfolgen. Damals waren die Gefahren also auch Jahrzehnte bekannt, ohne dass dieses Wissen irgendwie in praktischen Nutzen verwandelt worden wäre. Hätte man eher eingeschritten, würde man sich im Jahr 2016 nicht vor 5,3 Milliarden Tonnen verbrannter Kohle vorfinden.

Der Kohlendioxid-Anteil in der Erdatmosphäre erreicht gerade den höchsten Wert seit 800.000 Jahren. Nicht unbedingt ein Rekord, auf den wir stolz sein können. Daneben steigt die Kohleproduktion in den Entwicklungsländern weiter an. Der Mensch scheint 100 Jahre, mehrere Generationen und Zeitdruck zu brauchen, um seine Handlungsblindheit zu überwinden.

Mehr zum Thema