1. Wiener Galgo-Marsch

100 Windhunde protestieren am Wiener Stephansplatz

Am 03. Februar sind auch erstmals die österreichischen Galgos für ihre spanischen Artgenossen in Wien marschiert. "Heute" war dabei.

Christine Kaltenecker
100 Windhunde protestieren am Wiener Stephansplatz
Etwa 100 Galgos, Windspiele und Whippets trotzden dem eisigen Wind am Wiener Stephansplatz.
©CKFotografie

Wir berichteten bereits vom Welt-Galgo-Tag am 01. Februar. An diesem Tag endet die grausame Jagdsaison in Spanien, wo jagduntaugliche spanischen Windhunde aus einer bäuerlichen Tradition heraus, brutal aussortiert werden. Auch in Wien fand am Samstag, den 03. Februar der 1. Wiener Galgo Marsch statt - ein Protestlauf, der in deutschen Städten bereits Anklang finden durfte. Ziel ist Aufklärung zu betreiben und das Bewusstsein für die armen Galgos zu schaffen, die zu mehreren Tausenden in einem EU-Land bei jedem Tierschutzgesetz durch den Rost fallen.

Der Galgo
In Österreich zählen "Galgos" eher zu den Exoten, obwohl es sich um sehr ruhige, devote und auch sehr anhängliche Vierbeiner handelt. Im Tierschutz fällt ihr Name allerdings öfter, da man vor allem seit Zusammenschluss der EU auch in Österreich um die Tierrechte dieser Windhunde kämpft. Bereits in der Antike für die Hasenjagd gezüchtet, kommt dieser Sichtjäger auf 65 Stundenkilometer, die er auch mit großer Wendigkeit erreicht.

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    Am 03. Februar fand der erste Galgo-Marsch in Wien statt. 
    Am 03. Februar fand der erste Galgo-Marsch in Wien statt.
    ©CKFotografie

    Tradition vs. Tierliebe

    Wir sagten es bereits öfter: Alte Traditionen sind leider mit dem Tierschutzgedanken selten zu vereinbaren. Vor allem Spanien ist hier ein besonderer Kandidat für Tierleid aufgrund eines Brauches von vor 100 Jahren. Den Stierkampf einmal ausgenommen, sind auch die Galgos nach wie vor Opfer einer Gepflogenheit die seit Jahrzehnten keine Notwendigkeit mehr hat. Während dieser flinke Jagdhund zu Zeiten um 1900 für seine Besitzer die Nahrung beschaffen musste, gilt er heute nur noch als "Maschine", die beim ersten  Mangel aussortiert wird.

    Weitere Informationen kann man gerne bei SOS Galgos Austria nachlesen.

    Galgos landen bereits mit zwei bis vier Jahren in Tötungsstationen oder werden verletzt und krank einfach nach erstem Anzeichen einer Schwäche am Feld zum Sterben liegen gelassen. Geben tut es ja schließlich genug und entspricht ein Welpe den Anforderungen nicht, erlangt er nicht einmal das Erwachsenenalter. Schätzungsweise werden in Spanien jedes Jahr nach der Jagdsaison über 50.000 Galgos und andere Windhunde umgebracht.

    tine
    Akt.