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1000fache Dosis Ecstasy – Mann tot nach Glas Champagner

Der Champagner dürfte eine massive Überdosis der Partydroge Ecstacy enthalten haben. Wie der Stoff in die Flasche gelangen konnte, ist unklar.

Heute Redaktion
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Eine Champagnerflasche, die anlässlich des TV-Auftritts eines Freundes getrunken wurde, enthielt offenbar eine massiv hohe Dosis an Ecstasy.
Eine Champagnerflasche, die anlässlich des TV-Auftritts eines Freundes getrunken wurde, enthielt offenbar eine massiv hohe Dosis an Ecstasy.
Armin Weigel / dpa / picturedesk.com

Es sollte ein ganz normaler Abend unter Freunden werden. Am Samstagabend trafen sich in einem Restaurant im deutschen Weiden acht Freunde, um einen speziellen Anlass zu feiern. Einer der Anwesenden trat nämlich in der RTL-Show "Take me out" auf, in der die Kandidaten um die Gunst von 30 Frauen kämpfen. Zur Feier des Tages gönnte sich die Gruppe eine 3-Liter-Flasche Champagner, ohne die schwerwiegenden Folgen dieser Bestellung zu ahnen.

Laut dem Restaurantchef ist die Flasche, die einen Tag zuvor gekauft worden war, am Tisch vor den Gästen geöffnet und entkorkt worden. Kurz nach dem Konsum des Champagners brachen alle Gäste innerhalb weniger Minuten zusammen. Augenzeugen berichteten, dass der Champagner "blässlich lila" gewesen sei. Ein 52-jähriger Projektleiter nahm anscheinend den größten Schluck – wie sein Bruder gegenüber der "Bild" sagte, sei der Mann nach dem Trinken noch auf die Toilette gekrochen und anschließend vor Ort gestorben.

Ein Opfer im kritischen Zustand

Auch die anderen Gäste zeigten schwere Vergiftungssymptome, einige hatten krampfartige Anfälle und Schaum vor dem Mund. Der Datingshow-Kandidat und die Wirtin des Lokals seien schwer betroffen gewesen und mussten ins Spital gebracht werden. Eine Frau befindet sich im kritischen Zustand.

Wie die "Bild" aus Polizeikreisen erfuhr, enthielt das Sprudelgetränk eine extrem hohe Dosis Ecstasy. Die MDMA-Kristalle sind wegen ihrer Farbe auch als "Pink Champagne" bekannt, was die ungewöhnliche Farbe des Champagners im Restaurant erklären würde. Die Flasche soll etwa das 1000-Fache einer "normalen" Dosis enthalten haben, was wohl eine rapide Vergiftung der Restaurantgäste verursachte.

Ermittlungen stehen noch am Anfang

Völlig offen ist zurzeit noch, wie die drogendurchsetzte Champagnerflasche im Weidner Restaurant landete. Die Polizei ermittelt zurzeit wegen fahrlässiger Tötung. Als wahrscheinlichste Theorie gilt zurzeit, dass die Drogen von Schmugglern oder Dealern in die Flasche gegeben wurden, um die Amphetamine später wieder herauszufiltern.

Dies erklärt allerdings nicht, wie die Flasche ins Lebensmittelgeschäft und von dort ins Restaurant gelangte. Die deutsche Kriminalpolizei hat deshalb die Sonderkommission "Markt" ins Leben gerufen, die die Hintergründe zum Tod eines Mannes klären soll. Zurzeit ermittle man in alle Richtungen.

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    Die Champagnerflasche ging im Restaurant "La Vita" in Weiden über den Thresen. Sie wurde sie vor den Augen der Restaurantgästen entkorkt und geöffnet.
    Die Champagnerflasche ging im Restaurant "La Vita" in Weiden über den Thresen. Sie wurde sie vor den Augen der Restaurantgästen entkorkt und geöffnet.
    Armin Weigel / dpa / picturedesk.com