Wäre die Chanel 2.55 eine Aktie, dann hätte ihr die Rezession nichts ausgemacht. Die Wertsteigerung der letzten Jahre war enorm. So wuchs der Wiederverkaufspreis in fünf Jahren um über 50 Prozent. Alleine im letzten Jahr stiegen die Preise auf der Verkaufsplattform Catawiki um 60 Prozent!
Nachdem Chanel in den letzten Jahren jährlich die Preise um 10 bis 15 Prozent in die Höhe schraubte, war alleine das schon Grund genug, dass auch die Wiederverkaufspreise anzogen.
Die gesteppte Tasche ist bereits seit 70 Jahren am Markt, bekam aber zwischendurch von Design-Ikone Karl Lagerfeld einen Relaunch, der die Mode- und vor allem Accessoire-Welt prägte. Denn war die Tasche vorher ohne Logo am Verschluss, setzte der verstorbene Modedesigner 1983 das berühmte "CC" von Chanel als Verschluss ein. Die Originaltasche hatte ein rechteckiges Drehschloss.
Selbst dieses bekam einen Namen: Mademoiselle-Verschluss (frz. Fermoir Mademoiselle). Dieser wurde so benannt, weil Coco Chanel zeitlebens unverheiratet blieb und nie den Titel "Madame" annahm. Der Name des Verschlusses soll also eine Hommage an ihre unabhängige Lebensweise sein.
Die Tasche gibt es in den verschiedensten Farben, die populärsten sind allerdings jene in Schwarz, mit goldenen oder silbernen "CC"-Verschlüssen. Im Durchschnitt kosten sie mittlerweile rund 10.000 Euro, wenn man sie auf Auktionsplattformen kauft.
Eines ist aber klar: Das Design prägte die Mode - bis heute. "Jede moderne Umhängetasche trägt die DNA der Chanel 2.55 in sich", erklärt Catawiki Expertin Fleur Feijen.
Die Tasche wurde von Coco Chanel im Februar 1955 (daher der Name "2.55") entworfen. Sie wollte eine elegante Handtasche für moderne Frauen schaffen. Gleichzeitig sollten diese aber ihre Hände freihaben – daher der Schulterriemen.
Ursprünglich war die Tasche aus Lammleder, später auch in Kaviarleder, Tweed oder exotischen Lederarten verfügbar.