Das Restaurant in der Wiener Innenstadt von Sterne-Koch Konstantin Filippou gilt als Nobel-Lokal. Das 9-Gänge-Menü kostet 360 Euro. Doch laut der "Wiener Zeitung" soll der Gastronom bei den Zutaten schwindeln.
Statt teuren norwegischen Jakobsmuscheln sollen demnach billigere aus Japan oder Russland auf den Tellern der Gäste gelandet sein. Auch bei den seltenen Belon-Austern soll der Gastronom getrickst haben. "Sie sagen, es sind Belon-Austern, aber sie kaufen niemals Belon, sie kaufen Gillardeau-Austern", sagt dazu ein ehemaliger Koch.
Auch die Langostinos dürften nicht so exklusiv sein, wie oft im Restaurant kommuniziert wurde. Sie wären herkömmliche Massenware. "Tiefgekühlter Durchschnitt", berichtet eine Köchin. Und es geht noch weiter: Der wild gefangene Zander sei aus niederländischen Aquakulturen gekommen. Die fünf Jahre lang gereifte Soja-Sauce aus dem 20-Liter Kikkoman-Kanister.
Mitarbeiter erzählen zudem von 18-Stunden-Tagen, Beschimpfungen, Angst, Burnouts und enormem Druck.
Filippou nahm zu den Vorwürfen auf Instagram Stellung. Er schreibt: "Wir betreiben keinen Etikettenschwindel; wir verwenden auch keine Fake-Zutaten." Doch er räumt gleichzeitig ein, dass Fehler passiert seien. Man sei aber dabei, diese zu "berichtigen". Produkte, die nicht korrekt auf der Website aktualisiert wurden, wurden sofort korrigiert.
Zusätzlich zum bestehenden strengen Qualitätsmanagement will man weitere Maßnahmen umsetzen, etwa noch strenger die Herkunft der Zutaten kontrollieren und eng mit Lieferanten zusammenarbeiten. Hinsichtlich der Arbeitsbedingungen im Betrieb setze man seit Anfang des Jahres auf eine 4-Tage-Woche. Auch wurden Küchenzeiten verkürzt. Zukünftig will man zusätzlich Sensibilisierungs-Workshops für Mitarbeiter sowie eine unabhängige und anonyme Beschwerdemöglichkeit einführen.