"Die Würmer sind gar nicht das Problem, eher die rote Rübe", so Lukas Teschmit, Culinary Director bei Le Burger im Gespräch mit "Heute". Kunden würden sich weniger an den Würmern stören, sondern an der Rübe, die nicht so viele Fans hat. Seit Anfang Februar verkauft die Kette Le Burger den Mehlwurm-Burger "Wormwich" um 9,50 Euro.
Ob das Insekten-Laberl als Mutprobe oder aus Genuss bestellt wird, ist nicht erforscht. Die Geschäftsführer sind jedenfalls zufrieden. "Es ist nicht unser Bestseller, eher noch ein Randprodukt. Mehlwürmer sind schwierig für den österreichischen Gast und unser Bestseller ist nach wie vor der Classic Bacon Cheese Burger. Aber interessanterweise wächst die Nachfrage kontinuierlich, wahrscheinlich über die Mund-zu-Mund-Propaganda".
"In den 16 Tagen seit Verkauf des Burgers wurden wir positiv überrascht. Wir haben mehr verkauft, als gedacht", so Lukas Teschmit, Culinary Director bei Le Burger, zu "Heute". Konkret sind das zwei Burger pro Filiale pro Tag. Insgesamt unterhält Le Burger 18 Filialen in Wien, 36 Mehlwurm-Burger gehen in Wien also täglich über die Budel.
Mit Ende des Februars will man das Produkt erst einmal absetzen. "Aber das Insektenprotein wollen wir immer mal wieder vorbeischauen lassen. Alle vier Monate ändert sich unsere Menükarte", so Teschmit. Die Käufer seien sehr divers, "quer durch die Bank", so Teschmit.
Dass die Nachfrage nur langsam wächst, ist für das Unternehmen unproblematisch. Denn "das Wurm-Granulat hat die Haltbarkeit von Pasta", muss also nicht rasch verbraucht werden. Viel länger haltbar, aber ungefähr gleich teuer sei der Preis der Mehlwürmer im direkten Vergleich zu Rindfleisch.
Vorteilhaft sei der Wurm-Burger besonders für Sportler und Menschen, die "functional food" lieben, wie Lukas Teschmit erklärt. Denn 100 Gramm Wurmgranulat enthalten 40 bis 60 Prozent Eiweiß. Der Tagesbedarf eines Erwachsenen liegt bei 0,8 Gramm pro Körpergewicht - mit 32 bis 48 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm Patty hat man also schnell sein Soll erfüllt.
Auch fürs Klima sind die Würmer spitze: Mehlwürmer haben einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als herkömmliche Fleischquellen: Sie brauchen weniger Land, Wasser, Futter und stoßen weniger Treibhausgase aus.
"Es ist eine tolle Eiweißquelle, mit viel Omega 3 und Omega 6 und ohne das schädliche Cholesterin, das ist ein gutes Sportleressen", so Lukas Teschmit. Soweit er weiß, ist Le Burger Pionier in Österreich, was den Vertrieb von Wurm-Burgern anbelange. Bis zum 28. Februar können Mutige den "Wormwich" noch für 9,50 Euro probieren. Sollte es ganz gut ankommen, werde man überlegen, etwas Ähnliches wieder mal auf die Speisekarte zu setzen, heißt es von le Burger.
Seit 10. Februar übrigens ist die Verarbeitung von Wurm-Granulat auch in anderen Lebensmitteln erlaubt. Mehlwürmer dürfen ab sofort in Brot und Gebäck, Kuchen, Teigwaren, verarbeiteten Kartoffelprodukten, Käse und Käseprodukten sowie Obst- und Gemüsekonserven vorkommen.
Der neu zugelassene Inhaltsstoff muss als "UV-behandeltes Larvenpulver von Tenebrio molitor (Mehlwurm)" in der Zutatenliste aufgeführt werden.
Weil Verbrauchern mit bekannten Allergien gegen Krebstiere und ihre Erzeugnisse sowie gegen Hausstaubmilben auch bei Mehlwurm-Pulver eine allergische Reaktion droht, ist dieses als Allergen zu kennzeichnen. Dieser Hinweis muss in unmittelbarer Nähe der Zutatenliste oder in unmittelbarer Nähe der Produktbezeichnung angebracht werden.
Zusätzlich gilt für Enderzeignisse mit signifikantem Vitamin-D-Gehalt, dass folgender Hinweis angebracht werden muss: "enthält durch UV-Behandlung erzeugtes Vitamin D". Der Vitamin-D-Gehalt ist in der Nährwertdeklaration anzugeben.
Siehe dazu: Durchführungsverordnung (EU) 2025/89