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Ist Corona bezwungen? "Jetzt müssten wir es schaffen!"

Schon ab dem 10. Juni könnten weitere Lockerungen kommen. Ist die Pandemie besiegt? Niki Popper ist optimistisch: "Jetzt müssten wir es schaffen".

Roman Palman
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Österreich ist auf gutem Kurs, die Pandemie innerhalb der eigenen Grenzen zu besiegen. Trotzdem ist noch Vorsicht angebracht.
Österreich ist auf gutem Kurs, die Pandemie innerhalb der eigenen Grenzen zu besiegen. Trotzdem ist noch Vorsicht angebracht.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sind sich einig, im Juni sollen neue Öffnungsschritte kommen. Beim Wie und Wann gibt es aber noch Differenzen. Sowohl der 10. als auch der 17. Juni wurden von den Koalitionsparteien als mögliche Lockerungstermine ins Gespräch gebracht. Am Freitag soll darüber entschieden werden.

An welchem Tag die Regeln genau entschärft werden, sei egal, erklärte TU-Wien-Simulationsexperte Niki Popper gegenüber der APA am Dienstag: "Im Moment macht das keinen Unterschied". Der Grund: Bis 10. Juni haben sich die Auswirkungen der bisherigen Öffnungsschritte bereits in der Statistik abgezeichnet, Zeit genug, um doch noch gegenzusteuern, falls notwendig.

Der Mathematiker und Simulationsexperte Nikolas "Niki" Popper am 25. März 2020 im Rahmen eines Interviews mit der Austria Presse Agentur (APA).
Der Mathematiker und Simulationsexperte Nikolas "Niki" Popper am 25. März 2020 im Rahmen eines Interviews mit der Austria Presse Agentur (APA).
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Derzeit gebe es aber keinen Grund zur Sorge, sagt der Prognose-Experte: "Die Dynamik geht derzeit nach unten, eine Öffnung ist daher von der Gesamtsituation her möglich." Die 7-Tages-Inzidenz – sie liegt derzeit unter 50 – hat als wichtigster Faktor zur Einschätzung der Gefahrenlage beinahe ausgedient. Es gehe nicht mehr um absolute Zahlen als "rote Linie", sondern darum, was die mittelfristigen Auswirkungen gesetzter Handlungen sein werden.

"Hände waschen wäre weiter gut..."

Der fallende Trend bei den Neuinfektionen stimmt durchaus optimistisch: "Jetzt muss man schauen, ob das so bleibt", wird Popper in der "Kleinen Zeitung" zitiert. Alles hänge nun von der Impfbereitschaft der Bevölkerung und das weitere Testen ab, auch dürfe die Politik nun nicht einfach alle Sicherheitsmaßnahmen fallen lassen. "Wir dürfen nicht gleich alles Vernünftige über Bord werfen, Hände waschen wäre weiter gut..."

"Jetzt müssten wir es schaffen"

Vieles spreche aber dafür, dass das Schlimmste überstanden sei: "Wir haben im ersten Quartal des heurigen Jahres vieles richtig gemacht, die Ausbreitung der Mutationen ganz stark verlangsamt. Aber da hatten wir halt noch keine Wirkung der Impfung. Jetzt flacht sich die Dynamik noch mehr ab, und wir haben die nötigen Instrumente, jetzt müssten wir es schaffen."

Gleichzeitig müsse man sich gegen ein mögliches Aufflammen des Infektionsgeschehen im Herbst wappnen. So lange keine neue gefährliche Mutation auftaucht und alle Prognosen über den Haufen wirft, wird die Wahrscheinlichkeit, dass noch einmal ein Lockdown notwendig werden könnte, stetig sinken. "Die wahrscheinlichste Variante ist jetzt, dass es eine ganz normale Krankheit wird, wie andere auch."

Löst Grippe Corona ab?

Apropos, für diesen Herbst rechnet Popper damit, dass womöglich eine andere Krankheit wieder dominieren wird: die Grippe. Das Ausbleiben einer Grippewelle in diesem Jahr könnte nämlich auf den kommenden Winter dramatische Auswirkungen haben.

Der Wissenschaftler erklärt, warum: "Wir haben andere Erkrankungen, wie die Influenza oder respiratorische Infekte, ein Jahr lang mit verhindert, mit einem möglichen Nebeneffekt, nämlich, dass die Menschen in dieser Zeit keine Immunisierung dagegen aufgebaut haben."

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