Spiele-Test

10:9 im ersten Match – das verändert FC 26 jetzt völlig

EAs neuester Fußball-Titel trennt erstmals klar zwischen authentischer Simulation und kompetitivem Arcade-Modus. FC 26 im "Heute"-Test.
Sport Heute
25.09.2025, 22:00
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Mit FC 26 versucht EA den Spagat: Offline wird Simulation versprochen, online dominiert der Esport. Wir haben uns durch die ersten Stunden gespielt und erlebt, wo das klappt – und wo die Serie weiter stagniert. Das Spiel ist bereits in seiner Early-Access-Phase. Am Freitag (26. September) ist der offizielle Launch.

Offline & Karriere: Authentisch oder kompetitiv?

Die wichtigste Neuerung steckt im Gameplay: Spieler können sich nun entscheiden, ob sie lieber im "authentisch"- oder im "kompetitiv"-Stil antreten. Klingt nach einer Kleinigkeit, ist aber ein echter Gamechanger.

Authentisch? Bedeutet realistische Spielgeschwindigkeit, spürbare Kondition, mehr taktische Tiefe, unplanbarere Physik. Sprich: mehr Fußball wie im Fernsehen oder im Stadion.

Kompetitiv? Hier setzt EA dagegen auf Tempo, vorhersehbare Bewegungen und Arcade-Feeling. Wichtig ist das vor allem für Online-Spieler. Niemand verliert gerne ein enges Spiel in der Weekend League, weil seinem Verteidiger im falschen Moment der Ball weiter wegspringt …

Das Besondere: Beide Varianten werden künftig getrennt voneinander gepatcht. Damit sind Offline-Spieler nicht länger von Balance-Updates betroffen, die eigentlich nur Ultimate Team und Online-Matches betreffen – eine schlaue Lösung, die für Stabilität sorgen sollte.

Präsentation & Atmosphäre

  • Optisch fährt FC 26 groß auf.
  • Menüs sind aufgeräumt und modern.
  • Stadien wirken lebendig, Choreos und Kamerafahrten erzeugen Atmosphäre.
  • Spieler sehen realistisch aus, Bewegungen sind flüssig und glaubwürdig.
  • Wer Fußball-Feeling will, bekommt es hier ohne Abstriche.

Torhüter

  • An Goalies wurde spürbar geschraubt. In vielen Situationen verhalten sie sich cleverer und retten spektakulär.
  • Ob es langfristig wirklich einen Unterschied macht, ob man einen durchschnittlichen Bundesliga-Keeper oder eine teure Icon im Kasten hat, konnten wir nach den ersten Teststunden allerdings noch nicht final beurteilen.
  • Einige User berichten in Foren von leichten Gegentoren bei zentralen Flachschüssen.

Ultimate Team & Online-Erlebnis

  • Da kracht’s. Schon unser erstes Match in Ultimate Team endete mit einem 10:9. Der Grund ist beim "kompetitiven" Gameplay zu suchen. Zum Launch ist hier das Verteidigen komplett anders als bei den Vorgängern.
  • Bewegungen sind vorhersehbarer, Left-Stick-Dribbling wirkt mächtiger. Verteidiger stehen im 1-gegen-1 unter Dauerstress, KI-Hilfe gibt es weniger.
  • Was heißt das konkret? Wer unüberlegt mit dem Innenverteidiger rausrückt, wird gnadenlos bestraft. Unsere Lehre: Kette halten, Verteidiger nur im Notfall anwählen, mit ZDMs zurückarbeiten. Genau diese Härte forderten viele Esport-Fans – sie bekommen sie nun.
  • Abseits davon wirkt der Ultimate-Modus wie gewohnt. Friendlies scheinen neuen Events Platz gemacht zu haben. So gab es diese Woche beispielsweise eines, für das man sich in vier Quali-Runden qualifizieren konnte. Wir konnten es nicht, die vier Siege am Stück muss man erst mal schaffen in der Eingewöhnungsphase. Auf den ersten Blick eine erfrischende Idee.
  • EA verspricht für FUT 26 eine niedrigere Powercurve – sprich: weniger inflationäre Spezialkarten, die zuletzt schon im Herbst alles aus dem Gleichgewicht brachten. Noch ist das nicht zu beurteilen.

Kritikpunkt

  • Der Manager-Modus stagniert. Abseits davon gibt es wenig Neues, vieles wirkt recycelt. Wer primär Karriere spielt, zahlt mit rund 100 Euro für das Spiel mit Early Access ebenfalls einen stolzen Preis, bekommt aber im Vergleich zu Online-Spielern kaum frische Inhalte.
  • Diese Entwicklung ist nicht exklusiv bei FC zu beobachten. Auch im Test von NHL 26 haben wird diese Problematik kritisiert. EA Sports fokussiert sich auch beim Eishockey primär auf den beliebten Ultimate-Modus, der einerseits durch seine Online-Komponente eine interaktive Community bildet, aber vor allem dem Entwickler viel Geld einbringt.

Fazit

FC 26 ist ein stark inszenierter Fußballtitel mit cleverer Trennung zwischen Simulation und Arcade. Offline-Spieler profitieren von mehr Stabilität, online gibt es schnelle Action und defensive Härte. Optisch ist das Game top. Das Gameplay fühlt sich frisch an und sollte mit entsprechender Lernkurve taktisch flexible Zocker rewarden. Doch ein altes Problem bleibt: Ultimate bleibt ein Karten-Karussell mit Suchtgefahr, der Manager-Modus stagniert, und große Innovationen fehlen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.09.2025, 22:00
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