Wien

11-Jährige ertrunken: Nun wird See in Aspern gesichert

Die Stadt reagiert auf tragische Vorfälle, die sich in den vergangenen Jahren ereignet haben. Bademeister gibt es weiter keinen, dafür Warnhinweise.

Yvonne Mresch
Sechs Rettungsringe wurden ebenso angebracht wie zwei Schilder mit Baderegeln. Hintergrund sind die Todesfälle, die sich hier ereignet haben.
Sechs Rettungsringe wurden ebenso angebracht wie zwei Schilder mit Baderegeln. Hintergrund sind die Todesfälle, die sich hier ereignet haben.
Luiza Puiu

Für die 11-jährige Esther kam im Juni 2022 jede Hilfe zu spät. Das Mädchen war abgerutscht und im See versunken, sie verstarb noch während des Rettungseinsatzes. Es war nicht der erste Unglücksfall im Asperner Schwimmteich in der Seestadt (Wien-Donaustadt).

Sechs Rettungsringe wurden am Südufer angebracht.
Sechs Rettungsringe wurden am Südufer angebracht.
Luiza Puiu

Keine Badeaufsicht an Naturgewässern

Erneut wurden im Vorjahr Rufe nach einer Badeaufsicht laut – wir berichteten. In einer derart großen Siedlung sollte es einen Bademeister geben, fordern zahlreiche Bewohner. Denn im Gegensatz zu einem Schwimmbad könne hier ein Schritt schon den Unterschied machen. Wieder andere fordern eine Abgrenzung des Nichtschwimmer-Bereichs. Die Stadt erteilte den Wünschen eine Absage, mit der Begründung dass es sich um ein Naturgewässer handle. Das Baden passiere demnach auf eigene Gefahr.

Neu: Rettungsringe und Hinweistafeln

Dennoch setzt man nun erste Maßnahmen, um unfallfrei durch den nächsten Sommer zu kommen. Die Stadt ließ nun sechs Rettungsringe am Südufer montieren. Zusätzlich wurden an den beiden Wildbadebuchten Schilder mit Baderegeln angebracht. Darauf wird etwa klargestellt, dass das Betreten für Nichtschwimmer verboten ist, man nie an unbekannten Stellen ins Wasser springen oder zu weit hinaus schwimmen sollte.

Auch ein smarter Defibrillator steht ab sofort zur Verfügung: Erstmals wurde mit dem "Wiener Schrank" sensorisch der vorhandene Rettungsring eingebunden, der intelligent über ein automatisiertes Notrufsystem eine Meldung zielgerichtet absetzt. Durch die jeweilige Entnahme des Rettungsrings oder Defibrillators erfolgt automatisiert die Verständigung der Einsatzkräfte und die Rettungskette wird in Gang gesetzt. Ziel ist, bei Unfällen die Rettungszeit zu verkürzen. Als ersten Standort hat der Verein Puls die Seestadt gewählt – ermöglicht wurde dieser durch Spenden. Zu finden ist das neueste Defibrillator-Schrank-Modell mit integriertem Rettungsring direkt beim Pop-up-Bistro Tschau Tschau am See.

Aktionstag zum sicheren Schwimmen

Am 6. Juni fand zudem ein Aktionstag mit dem Titel "Sicheres Schwimmen" statt. Es soll der Start einer breiten Informationskampagne sein. Fünf Schulklassen des Bildungscampus Liselotte-Hansen Schmidt wurde an mehreren Quiz- und Mitmach-Stationen die Thematik Sicherheit im und am Wasser näher gebracht. Teil des Programms waren eine Equipment-Schau und eine Demonstrationsbergung mit einem Rettungstaucher.

"Wir sind in der Donaustadt mit vielen beliebten Wildbadeplätzen gesegnet. Für den uneingeschränkten Badespaß ist es mir aber besonders wichtig, dass Erholungssuchenden stets bewusst ist, wie wichtig sicheres Schwimmen, Vorsicht und Rücksicht auf andere sind", erklärt Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ). Die Schwerpunktaktion wurde in Kooperation mit den Helfern Wiens, der MA 45 (Wiener Gewässer), der MA 44 (Wiener Bäder), der MA 68 (Feuerwehr und Katastrophenschutz), der Polizei, der Österreichischen Wasserrettung, dem Bezirk Donaustadt, der Projektleitung und dem Stadtteilmanagement Seestadt Aspern sowie Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit der Seestadt und Umgebung durchgeführt.

"Wir sehen, dass die Seenutzung immer mehr wird und es ist wichtig, dass man aufeinander aufpasst", heißt es von der Betreibergesellschaft. Von einer Badeaufsicht ist weiterhin nicht die Rede – bleibt zu hoffen, dass es in diesem Sommer zu einem Badespaß ohne Zwischenfälle kommt.

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