Wien

Nach Unfall in der Seestadt – Debatte um Bademeister

Ein tragischer Badeunfall im Asperner Schwimmteich löste eine Diskussion über die Sicherheit in der Seestadt aus. Bewohner fordern eine Badeaufsicht.

Yvonne Mresch
An heißen Tagen ist der Asperner Badeteich gut gefüllt. Da es sich um ein Naturgewässer handelt, gibt es keine Badeaufsicht – in den sozialen Medien gehen die Wogen hoch.
An heißen Tagen ist der Asperner Badeteich gut gefüllt. Da es sich um ein Naturgewässer handelt, gibt es keine Badeaufsicht – in den sozialen Medien gehen die Wogen hoch.
Bild: Sabine Hertel

Sie ging einen Schritt zu weit, rutschte ab und versank im See. Für die 11-jährige Esther kam jede Hilfe zu spät. Das junge Mädchen verstarb noch während eines Rettungseinsatzes Ende Juni in der Seestadt – wir berichteten. Die Anteilnahme war groß, bei einem Spendenaufruf für die Familie kamen bislang rund 10.000 Euro zusammen.

Wunsch nach Bademeister oder Beschilderung

Auch in den sozialen Medien sprachen viele der Familie ihr Beileid aus. Doch auch Kritik mischte sich unter die besorgten Kommentare: An einem stark besuchten Badeteich wie diesen brauche es eine Aufsicht. In einer Bademöglichkeit in einer derart großen Siedlung sollte es einen Bademeister geben, fordern zahlreiche Bewohner. Denn im Gegensatz zu einem Schwimmbad könne hier nur ein Schritt den Unterschied machen – so auch im Fall der 11-jährigen Esther.

Wieder andere fordern zumindest eine Abgrenzung des Nichtschwimmer-Bereichs – mit großer Zustimmung. Kritik gibt es direkt an die Stadt, die "endlich etwas tun soll". Denn es war nicht der erste Badeunfall im Seestädter Schwimmteich. Bereits in den vergangenen Jahren mussten Menschen hier ihr Leben lassen.

"Naturbadeplätze für Nichtschwimmer ungeeignet"

Doch der Wunsch nach einem Bademeister dürfte sich in naher Zukunft nicht erfüllen. Die Stadt verweist darauf, dass besagter Badeteich ein Naturgewässer sei. "Das Baden in einem Naturgewässer kann ein besonders schönes, da naturnahes Erlebnis sein. Es birgt aber auch Gefahren – vor allem für ungeübte Schwimmer beziehungsweise Nichtschwimmer, was leider immer wieder zu schrecklichen Tragödien führt", so ein Sprecher der zuständigen Behörde auf "Heute"-Anfrage.

Man weise darauf hin, dass die oberste und wichtigste Regel beim Baden in der Natur laute, das Schwimmen sicher zu beherrschen. "Naturbadeplätze sind für Nichtschwimmer ungeeignet – sofern sie nicht mit Schwimmbehelfen ausgestattet und mit einer Begleitperson unterwegs sind", heißt es weiter.

Vor allem Kinder sollten beim Baden "unter keinen Umständen unbeaufsichtigt sein." "Die typischen Gefahren sind Umstände wie geringe Sichttiefen, Strömungen, unterschiedliche Temperaturschichten." Die Stadt empfiehlt ungeübten Schwimmern sowie Nichtschwimmern deshalb, auf das breite Angebot der Wiener Bäder zurückzugreifen – wo es gekennzeichnete Nichtschwimmer-Bereiche und Bademeister gibt.

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