Versteckter Blitzer

11 km/h zu viel – 240 Euro Klimastrafe für Wiener

In Wien-Hernals sorgt ein mobiles Radargerät für großen Ärger unter den Autofahrern. Außerhalb des Ortsgebiets wird rigoros abgestraft.
Maxim Zdziarski
11.01.2024, 05:30
Wolfgang (71) ist von der Strafe
Wolfgang (71) ist von der Strafe "maximal überrascht".
Leserreporter / "Heute"-Montage

Die Amundsenstraße in Wien verbindet die beiden Bezirke Penzing und Hernals miteinander und liegt außerhalb des Stadtgebiets. Dennoch ist auf der Strecke eine 50er-Zone mit dem teuren Zusatztaferl Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L). "Heute"-Leser Wolfgang war an einem Samstagmorgen Ende Oktober in einer Fahrzeugkolonne in Richtung Hüttelbergstraße unterwegs.

"Alle waren relativ gleichschnell hintereinander unterwegs", erzählt der Währinger im "Heute"-Talk. Er dachte sich also nichts dabei, als er etwas schneller als die erlaubten 50 km/h unterwegs war – bis jetzt. Denn vor wenigen Tagen flatterte eine Strafverfügung mit der Post ins Haus. Darin wird dem Wiener vorgeworfen, auf der Amundsenstraße die erlaubte Höchstgeschwindigkeit um 11 km/h überschritten zu haben.

„Völlig absurde Preisgestaltung des Magistrats.“
Wolfgang aus Wien

Die Höhe der Strafe hat es allerdings in sich: 240 Euro soll Wolfgang für seine "Raserei" nun bezahlen. Für den 71-Jährigen eine völlig "absurde Preisgestaltung des Magistrats" und "tolle Abcash-Gelegenheit". Immerhin wäre ein derartiges Vergehen im Ortsgebiet mit rund 50 Euro um einiges günstiger gewesen. Er ist nicht der einzige, der an der selben Stelle geblitzt wurde. Ein 32-jähriger Wiener hatte allerdings etwas mehr Glück – für 15 km/h zu viel bezahlte er "nur" 150 Euro. 

Umweltschutz wichtiger als Verkehrssicherheit

Wie die ÖAMTC-Rechtsabteilung im Gespräch mit "Heute" erklärt, kostet eine Tempoüberschreitung im Ortsgebiet bei 61 km/h per Anonymverfügung 55 Euro. Dieselbe Temposünde schlägt nach der besagten Ortstafel aufgrund der IG-L-Beschränkung mit mehreren hundert Euro zu Buche. 

Doch warum der große Unterschied bei der Strafhöhe? Laut Behörde wiegt der Umweltschutz eben höher als die Verkehrssicherheit. Immissionsschutzgesetz-Strafen sind daher immer teurer. Dennoch könne man mit einem Einspruch versuchen, zumindest die Strafhöhe zu reduzieren, erklärt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried.

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{title && {title} } zdz, {title && {title} } Akt. 11.01.2024, 08:08, 11.01.2024, 05:30
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