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12 Tote bei Massaker in Redaktion eines Satire-Magazins

Heute Redaktion
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Eine Schießerei in der Pariser Redaktion des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" am Mittwoch hat zwölf Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte gefordert. Der Großraum Paris ist in höchster Alarmbereitschaft.

Eine Schießerei in der Pariser Redaktion des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" am Mittwoch hat zwölf Todesopfer und zahlreiche Schwerverletzte gefordert. Der Großraum Paris ist in höchster Alarmbereitschaft.

Zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Männer stürmten gegen 11.30 Uhr in die Redaktionsräume und eröffneten das Feuer. Wie die Staatsanwaltschaft bestätigte, sind bisher zwölf Tote zu beklagen, zwei davon Polizisten. Auch der Chefredakteur der Zeitschrift befindet sich unter den Opfern.

Mehrere Schwerverletzte befinden sich derzeit noch in "kritischem Zustand", hieß es zudem. Ein Sprecher des französischen Bürgermeisters sprach von mindestens "sechs Schwerverletzten". Die mit schwarzen Kapuzen vermummten Bewaffneten dürften nach der Tat geflüchtet sein. Kurz nach dem Attenta wurde die Zentrale des Medienkonzerns in Madrid evakuiert.

Hollande: "Das war ein Terrorakt"

Mehrere Minister sowie Präsident Francois Hollande machten sich auf den Weg zum Sitz der Zeitung, die Regierung berief eine Krisensitzung ein. Die höchste Terrorwarnstufe wurde ausgerufen. "Das war ein Terrorakt", erklärte der Präsident in einer Ansprache vor Ort.

"Kein barbarische Handlung wird je die Pressefreiheit auslöschen können. Wir sind ein geeintes Land, das sich zu helfen wissen wird", schrieb der Staatschef auf Twitter. Sämtliche Zeitungsredaktionen in Paris wurden unter Polizeischutz gestellt.

Karikatur von IS-Führer kurz vor Bluttat getweetet

Das Medium hatte seit 2006 mehrfach mit provokanten Mohammed-Karikaturen für Schlagzeilen gesorgt. Nach der Veröffentlichung einer "Scharia"-Sonderausgabe mit einem "Chefredakteur Mohammed" war ein Brandanschlag auf die Pariser Redaktionsräume verübt worden. Daher stand der Sitz der Zeitung oft unter Polizeischutz.

Die neuste Ausgabe, die am Mittwoch erschienen ist, widmete die Zeitung dem neuen Roman des französischen Skandal-Autors Michel Houellebecq, der darin die Machtübernahme durch einen muslimischen Präsidenten in Frankreich im Jahr 2022 beschreibt.

Etwa eine Stunde vor dem Vorfall hatte das Magazin eine Karikatur des IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi via Twitter verbreitet. Darin richtet er beste Wünsche aus, "vor allem Gesundheit".

Meilleurs vux, au fait.
— Charlie Hebdo (@Charlie_Hebdo_)

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