Wirtschaft

127% teurer – jetzt wird normales Essen zum Luxus

Steigende Preise und kein Ende in Sicht: Laut AK Teuerungs-Check ist Mehl im Jahresvergleich um 127 % teurer geworden, Teebutter um geschmalzene 76 %.

Jochen Dobnik
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Die Preissteigerungen sind enorm - auch bei Milch, Butter und Joghurt.
Die Preissteigerungen sind enorm - auch bei Milch, Butter und Joghurt.
Getty Images/iStockphoto

Die Teuerungen gehen weiter durch die Decke und machen das Leben immer schwerer leistbar. Die Arbeiterkammer (AK) erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln – und die Zahlen sind alarmierend!

"Viele Menschen stöhnen unter den hohen Preisen beim Einkaufen. Wer weniger Geld hat, vergleicht die Preise und greift zu günstigeren Produkten", sagt AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic. Wer beispielsweise einen Kuchen backen möchte, muss für so manche Zutaten viel tiefer ins Geldbörsel greifen als noch im Vorjahr, wie der AK Teuerungs-Check bei sieben Geschäften (Billa, Billa Plus, Spar Interspar, Hofer Lidl und Penny) zeigt.

Preisgünstigstes Weizenmehl kostete im Juni 2021 noch 0,41 Euro, jetzt 0,92 Euro. "Das ist eine Preiserhöhung von fast 127 Prozent", rechnet Zgubic vor. Billigste Teebutter gab es im Juni 2021 zum Kilopreis von 5,67 Euro, nun um 9,96 Euro – ein Plus von fast 76 Prozent.

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    Doch damit nicht genug: "Ein großes Problem ist auch, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumentinnen und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen", so die AK-Expertin. Besonders Menschen mit weniger Einkommen werden dadurch höher belastet.

    "Gut, dass die Regierung endlich mit einem Anti-Teuerungspaket reagiert hat. Was aber auch fehlt, sind Maßnahmen, die die Preise unmittelbar runter drücken würden", fordert Zgubic etwa eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Haushalte mit geringen Einkommen würden davon mehr als doppelt so stark profitieren wie Besserverdienende, so die Expertin.