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13-Jähriger nach 108 Stunden gerettet

Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei gibt es immer wieder kleine Wunder. Zuletzt wurde ein 13-Jähriger lebend aus den Trümmern gezogen.

Heute Redaktion
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Auch wenn die Chancen auf die Bergung von Lebenden sinken, zahlen sich die Bemühungen aus. Das zeigt auch das Beispiel eines 13-Jährigen. Er wurde laut Nachrichtenagentur Anadolou in Ecis geborgen und in ein Krankenhaus gebracht. Wenige Stunden zuvor waren zwei verschüttete junge Männer gerettet worden. Die 18 und 19 Jahre alten Opfer des Bebens vom Sonntag wurden von Suchmannschaften aus der Türkei und aus Aserbaidschan aus den Trümmern befreit.

Jetzt auch noch Schneeregen

Die Bergung von Bebenopfern wird zunehmend schwieriger. In der Nacht kühlt es auf Temperaturen nahe des Gefrierpunkts ab. Einsetzender Schneeregen erschwerte in der Provinz Van die Bedingungen für Überlebende des Bebens, von denen einige noch immer auf Zelte warteten. Die Zahl der entdeckten Toten erhöhte sich auf 550.

Die international bekannte Kurdenpolitikerin Leyla Zana kritisierte die türkische Regierung wegen der Ablehnung ausländischer Hilfe in den ersten Tagen nach dem Erdbeben scharf. "Wäre die Türkei ein entwickeltes Land, hätte sie internationale Hilfe angenommen. Die Rettungsarbeiten hätten viel schneller vorankommen können", sagte Zana am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in dem vom Erdbeben schwer zerstörten Dorf Güvecli.



Wohncontainer aus Israel

Aus dem Ausland traf unterdessen Hilfe für die Erdbebenopfer ein. Israel lieferte am Donnerstag in einem Flugzeug Wohncontainer nach Ankara, die mit Lastwagen in die Provinz Van gefahren werden sollen. Zudem wurden Hilfslieferungen der Vereinten Nationen erwartet, die tausende Zelte sowie Decken und Matratzen einfliegen wollten.