Oberösterreich

14 Hunde in Wohnung: Angeklagte schwänzt Prozess erneut

Eine 35-Jährige soll 14 Hunde in einer kleinen Wohnung gehalten haben. Auch zu ihrem zweiten Gerichtstermin in Ried erschien sie am Dienstag nicht.

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Eine 35-Jährige sollte sich eigentlich am Landesgericht Ried verantworten. Doch die Frau erschien nicht.
Eine 35-Jährige sollte sich eigentlich am Landesgericht Ried verantworten. Doch die Frau erschien nicht.
picturedesk.com/Daniel Scharinger

Und sie hat es wieder getan! Am Dienstag um 13 Uhr hätte sich Janet L. (35) vor dem Rieder Landesgericht verantworten müssen. Zum zweiten Mal: Denn schon beim ersten Verhandlungstermin im Oktober fehlte die 35-Jährige unentschuldigt. Anklagepunkt: die Beschuldigte soll 14 Hunde in ihrer nur 34 Quadratmeter großen Wohnung in Braunau, ja, sie sie haben richtig gelesen – in Worten VIERUNDDREIßIG (!) – gehalten haben. Zwei der Tiere sind aufgrund der fürchterlichen Bedingungen verendet.

Auch heute Mittag fehlte von der Angeklagten jede Spur. Richterin Kerstin Fischer sowie mehrere Zeugen warteten vergeblich. Die Angeklagte wurde zur Fahndung ausgeschrieben. 

Einer der geretteten Hunde
Einer der geretteten Hunde
Pfotenhilfe Lochen

Sie habe eine Postadresse bei einer Sozialbetreuungsorganisation in der Stadt Salzburg, wo sie zwar die Ladungshinterlegungs-Benachrichtigung abgeholt hätte, aber auch dort sei sie laut Betreuerin schon seit einem Monat nicht mehr aufgetaucht. Ihr Aufenthalt ist völlig unbekannt.

Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe Lochen (Bez. Braunau) besorgt: "Die Fahndung ist überfällig, da wir befürchten, dass die Tierquälerin längst wieder Hunde hat." 

Alle Hunde wurden vermittelt

Kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen die 14 Hunde laut Anklageschrift haben leben müssen. "Der Boden der Wohnung war ein See aus Kot und Urin. Darauf saßen, lagen und standen zwölf bemitleidenswerte Geschöpfe, deren verzweifelte Blicke uns bis ins Mark trafen", erinnert sich Stadler.

Der Tierschutzhof nahm die Hunde unter seine Fittiche und transportierte die völlig verwahrlosten Tiere mit zwei Bussen auf den eigenen Tierschutzhof. "Die 12 Opfer sind mittlerweile an neue Familien vermittelt", freut sich Stadler. 

Die laut Pfotenhilfe uneinsichtige Frau sei auch bereits in Villach und Salzburg einschlägig aufgefallen. Wegen Tierquälerei drohen der Beschuldigten drei Jahre Haft.

Wenn sie denn jemals vor Gericht erscheint...