Coronavirus

14-Jährige stirbt an Corona – Umstände tragisch

Als sie 11 war, sorgte Honestie Hodges für Aufsehen, als Polizisten sie in Handschellen legten. Jetzt, drei Jahre später, ist das Mädchen gestorben.

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Honestie Hodges (14) ist letzten Sonntag an den Folgen des neuen Coronavirus gestorben
Honestie Hodges (14) ist letzten Sonntag an den Folgen des neuen Coronavirus gestorben
GoFundMe

Sie habe keine Vorerkrankungen gehabt, sagt Honesties Großmutter Alisa Niemeyer. Ihre Enkelin war am 9. November, am Tag ihres 14. Geburtstags, mit schweren Bauchschmerzen in das Helen-DeVos-Kinderkrankenhaus in Grand Rapid, Michigan, gebracht worden. Dort wurde sie positiv auf das neue Coronavirua getestet und nach Hause geschickt. Als sich Honesties Zustand nach einigen Tagen weiter verschlechterte, kam sie auf die Intensivstation des Krankenhauses. Dort erhielt sie Eisen- und Bluttransfusionen und wurde schließlich an ein Atmungsgerät geschlossen. Die 14-Jährige erholte sich nicht mehr. Letzten Sonntag starb sie.

"Hättet ihr das mit einer elfjährigen Weißen gemacht?"

Als Elfjährige war Honestie landesweit bekannt geworden, als sie im Dezember 2017 in Grand Rapid mit ihrer Mutter einkaufen gehen wollte. Kaum hatten sie das Haus verlassen, hielten Polizisten mit gezückten Pistolen sie an. Diese fahndeten im Zusammenhang mit einem Mord nach einer 40-jährigen Frau. Dennoch legte ein Beamter auch dem verschreckten Kind Handschellen an.

Der Fall sorgte für viel nationale Entrüstung, vor allem, als sich Honestie öffentlich an die Polizei von Grand Rapid wandte und mit ihrer Frage den Nagel auf den Kopf traf: "Hättet ihr das auch mit einem elfjährigen weißen Mädchen gemacht?"

"Die Welt stand ihr offen"

Für die beteiligten Beamten hatte der Vorfall keine Konsequenzen, da sie gegen keine Vorschrift verstoßen hatten, wie die "New York Times" schreibt. Doch es gab eine offizielle Entschuldigung, und im Dezember 2018 wurde in Michigan die sogenannte "Honestie policy" eingeführt. Diese schreibt der Polizei einen angemessenen Umgang mit Kindern und Jugendlichen vor. Trotzdem sei es seither immer wieder zu Vorfällen gekommen, wo diese Vorschriften nicht eingehalten wurden und Polizisten mit Waffen auf Kinder gezielt hätten, schreibt die «Times».

Honesties Großmutter hat im Gedenken an ihre jung verstorbene Enkelin eine GoFundMe-Seite mit vielen Fotos eingerichtet. Sie bittet dort um Spenden zur Unterstützung von Honesties Mutter und ihren vier Geschwistern.

Ihre Enkelin sei "gesund und glücklich" gewesen, so Großmutter Alisa. "Eines Tages hätte sie Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten werden können – oder sogar Präsidentin. Die Welt stand ihr offen."