Eine auf den ersten Blick kurios anmutende Maßnahme beschäftigt derzeit die Landespolizeidirektion sowie die Bildungsdirektion in Oberösterreich: Weil ein 14-jähriger Schüler seine Kolleginnen bedroht hatte, wurde die Türe zum Burschen-WC entfernt.
Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) berichten, gab es in den vergangenen Wochen bereits mehrere Vorfälle an der Mittelschule in Haid bei Ansfelden. Zuletzt bedrohte der 14-Jährige zwei Mitschülerinnen via Snapchat massiv – als Tatort wurde offenbar das Burschen-WC genannt.
Um das Sicherheitsgefühl der Schüler zu erhöhen, ließ die Direktorin daraufhin die Türe zum WC abmontieren. Vom Gang aus ist die Toilette – vor allem die Pissoirs – weitgehend einsehbar, viele Schüler trauen sich nun nicht mehr aufs Klo.
"Um die Privatsphäre der Schüler zu wahren, wurden diese gebeten, die Pissoirs nicht zu benutzen, während die Toilettenkabinen uneingeschränkt zur Verfügung stehen", heißt es seitens der Bildungsdirektion zu den "OÖN". Die Wiedermontage soll in den kommenden Tagen erfolgen.
Laut Bildungsdirektion musste in den vergangenen zwei Wochen aufgrund von zwei "Krisenfällen" zweimal die Polizei gerufen werden. Die Schulleitung stehe in ständigem Austausch mit den Exekutivbehörden. Auch über die Snapchat-Drohung wurden die Beamten informiert: Wir haben Ermittlungen aufgenommen. Diese sind aber noch nicht abgeschlossen", meint eine Sprecherin der Landespolizeidirektion zu den "OÖN". Zudem kündigte der Ansfeldener Bürgermeister, Christian Partoll (FPÖ) Gespräche mit der Direktorin an.
