Politik

14 Prozent würden die "Piraten" wählen

Heute Redaktion
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Bereits jeder siebte Österreicher würde die Piratenpartei in den Nationalrat wählen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Karmasin-Umfrage für Heute (800 Befragte). Konkurrenz machen die Polit-Neulinge vor allem der Opposition: 20 Prozent der Grün-Wähler und 15 Prozent der FP-Wähler wollen nächstes Jahr die "Piraten" wählen.

Bereits jeder siebte Österreicher würde die Piratenpartei in den Nationalrat wählen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Karmasin-Umfrage für Heute (800 Befragte). Konkurrenz machen die Polit-Neulinge vor allem der Opposition: 20 Prozent der Grün-Wähler und 15 Prozent der FP-Wähler wollen nächstes Jahr die "Piraten" wählen.

Kein Programm, keine politische Positionierung, keine namhaften Vertreter - und trotzdem würden 14 Prozent der Österreicher die Piratenpartei (PPÖ) in den Nationalrat wählen. Wie ist das möglich? "Die 'Piraten' sind eine Modeerscheinung", gibt Motivforscherin Sophie Karmasin zu bedenken. Die vielen Korruptionsfälle führen zu Politikverdrossenheit. "Die Wähler suchen nach Alternativen. Alle etablierten Parteien verlieren", so Karmasin.

Erstaunlich: Den Regierungsparteien droht kaum Gefahr durch die Polit-Neulinge. Im Gegenteil: Die politischen Freibeuter greifen die Opposition an. Die "Piraten" könnten 20 Prozent der derzeitigen Grün-Wähler ins Boot holen, die Öko-Partei sogar überholen (hat derzeit 13 Prozent). Auch die Freiheitlichen sind vor der "Modeerscheinung" nicht sicher: 15 Prozent der FP-Anhänger würden die Piraten bei der Nationalratswahl im nächsten Jahr mit einem Kreuzerl unterstützen.

"Müssen Wahlkampf meistern"

Nur neun Prozent der SP- und drei Prozent der VP-Wähler tendieren zu den Piraten. Freilich ist das nur eine Momentaufnahme. Karmasin: "Sie müssen ein Programm erstellen, sich klar positionieren, Politiker in Stellung bringen und einen Wahlkampf meistern."

Daran sind schon viele gescheitert. Einer, der es dennoch versuchen könnte, ist Frank Stronach. Eine Liste des Milliardärs würden derzeit aber nur vier Prozent wählen. Die Online-Partei käme auf zwei Prozent. Den neuen Bewegungen stehen 65 Prozent skeptisch gegenüber.

Erich Nuler