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140 Kilo Koks in Berliner Supermärkten entdeckt

Heute Redaktion
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Berliner Ermittler von Polizei und Zoll können ihr Glück nicht fassen. Der "absolute Zufall" habe ihnen den zweitgrößten Drogenfund seit 35 Jahren vor die Füße gelegt, jubelten sie am Dienstag. Die Sensation in braunen Bananenkartons wurde im Landeskriminalamt der deutschen Hauptstadt präsentiert. Das Kokain habe einen Schwarzmarktwert von sechs Millionen Euro und war in vier Aldi-Filialen - dem deutschen Hofer - gefunden worden.

Berliner Ermittler von Polizei und Zoll können ihr Glück nicht fassen. Der "absolute Zufall" habe ihnen den zweitgrößten Drogenfund seit 35 Jahren vor die Füße gelegt, jubelten sie am Dienstag. Die Sensation in braunen Bananenkartons wurde im Landeskriminalamt der deutschen Hauptstadt präsentiert. Das Kokain habe einen Schwarzmarktwert von sechs Millionen Euro und war in vier Aldi-Filialen - dem deutschen Hofer - gefunden worden.

Offensichtlich habe man einem "logistischen Fehler" der Schmuggler hat den Erfolg zu verdanken, sagte LKA-Dezernatsleiter Olaf Schremm fast ungläubig. "Das ist der Knaller".

"Diese Dimension ist ganz selten", freute sich auch Polizeisprecher Stefan Redlich. 140 Kilogramm eingeschweißtes Kokain, handlich abgepackt und verteilt auf sieben Kisten, die nur an den Rändern mit Bananen drapiert waren - die Mitarbeiter in vier Berliner und einer Brandenburger Aldi-Filiale hatten die Polizei alarmiert.

"Kein kontaminiertes Obst"

"Es muss sich niemand Sorgen machen. Es gibt kein kontaminiertes Obst", versicherte Polizeisprecher Redlich. Nun beginnt das große Nachforschen, warum der Stoff mit einem Wirkstoffgehalt von 55 Prozent in Berlin landete. Es könnte sein, dass er woanders hingehen sollte oder auch gar nicht für Deutschland bestimmt war, sagen die Ermittler.

Nur so viel sei klar: Das weiße Pulver kam aus Kolumbien in einem Seecontainer per Schiff im Hamburger Hafen an und tauchte über Großhändler in den Läden auf. Eine Aldi-Sprecherin wollte sich nicht äußern und verwies auf die Ermittlungen. Dass aus der Charge von mehr als 1100 Kisten weiteres Kokain zum Vorschein kommt, schlossen die Ermittler aus. "Wir haben alles kontrolliert, auch bei anderen Ketten."

"Da hat jetzt jemand irgendwo ein großes Problem"

Aber was ging schief bei dem Schmuggel? "Das war nicht der Plan der Täter", betont Zollfahnder Andreas Beyer. Vielleicht sei schon beim Verladen in Südamerika der falsche Container erwischt worden. Vielleicht hätten es die Schmuggler nicht geschafft, die Fracht rechtzeitig auszuladen. "Da hat jetzt jemand irgendwo ein ganz großes Problem", ergänzt Polizeisprecher Redlich. Noch werde gegen unbekannt ermittelt.

Ansonsten wird nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft im organisierten Rauschgifthandel hoch professionell gearbeitet. Da würden Handy-Karten ständig gewechselt und verschlüsselt kommuniziert. Doch dieses Mal ist offensichtlich einiges schief gegangen.

Der Trick mit Bananenkisten sei gängig, sagt Zollfahnder Andreas Beyer. Zuletzt hatten Berliner Ermittler im August 2011 in Bremerhaben zugeschlagen und 100 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Mit 330 Kilo Kokain wurde 1999 die größte Menge seit Jahrzehnten in Berlin einkassiert.