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15.700 € Pension im Monat für Ex-Nationalbank-Chef

Heute Redaktion
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Der ehemalige Nationalbank-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek erhält jetzt eine Million Euro von seinem früheren Arbeitgeber nachgezahlt.
Der ehemalige Nationalbank-Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek erhält jetzt eine Million Euro von seinem früheren Arbeitgeber nachgezahlt.
Bild: picturedesk.com

Der Skandal bei der Nationalbank-Tochter „Gelddruckerei" hat jetzt teure Folgen. Die Bank zahlt ihrem früheren Vizegouverneur etwa eine Million Euro nach.

Der Ex-Vizegouverneur der Nationalbank (OeNB), Wolfgang Duchatczek, war Aufsichtsratschef der „Gelddruckerei", als der Skandal um Schmiergeldzahlungen durch das Unternehmen aufflog. 2013 trat er zurück, wurde aber im Strafprozess freigesprochen.

Duchatczek ging gegen alten Arbeitgeber gerichtlich vor

Anfang Juli hatte er einen weiteren juristischen Erfolg erzielt: Das Handelsgericht Wien gab ihm im Streit mit der OeNB um Abfertigung, Urlaubsentschädigung und Bankpension Recht. Der Ex-Banker hatte argumentiert, dass er nur sein Amt als Vize-Gouverneur zurückgelegt habe. Danach habe er seine Pension als früherer Bereichsleiter angetreten. Die OeNB hatte aber die Zahlungen komplett eingestellt. Argument: Duchatczek sei ganz ausgestiegen.

Urteil kommt Österreich teuer zu stehen

Der „Generalrat" der OeNB entschied jetzt, keinen Einspruch gegen das erstinstanzliche (!) Urteil einzulegen. Ein Sprecher bestätigte „Heute" einen entsprechenden Bericht des „Standard". Für den Steuerzahler wird diese Entscheidung – eine der letzten des Gremiums in alter Besetzung – richtig teuer. Die Bank muss Duchatczek damit zunächst die eingeklagten 952.000 € plus 54.200 € an Prozesskostenersatz zahlen. Dazu kommen 9,2 % Zinsen. Der 68-Jährige hatte seine Bankpension von 15.700 € aber erst bis 2016 eingeklagt. Damit erhält er auch die Nachzahlungen für 2017 und 2018 – rund 365.000 €.

Die alte OeNB-Pension wird bis zu deren Tod auch an die Witwe, respektive die Waisen ausbezahlt. (bob)