Berlin

15-facher Mord! Anklage gegen Palliativarzt erhoben

Mittels Medikamenten soll der 40-Jährige insgesamt zwölf Frauen und drei Männer getötet haben. Der Mann schweigt eisern zu den Vorwürfen.
Newsdesk Heute
16.04.2025, 10:35
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Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen Palliativarzt eines Pflegediensts wegen 15-fachen Mordes an Patientinnen und Patienten erhoben. Der 40-Jährige soll zwischen September 2021 und Juli 2024 zwölf Frauen und drei Männer getötet und anschließend teils in deren Wohnung Feuer gelegt haben, um seine Taten zu verdecken, wie die Behörde am Mittwoch in der deutschen Bundeshauptstadt mitteilte. Die Opfer waren demnach zwischen 25 und 94 Jahre alt.

Patienten erlitten Atemstillstand

Zur Begehung der Taten soll der Mann seinen Patientinnen und Patienten ohne medizinische Indikation und ohne deren Wissen und Zustimmung jeweils ein Narkoseeinleitungsmittel und anschließend ein Muskelrelaxans verabreicht haben. Letzteres soll zu einer Lähmung der Atemmuskulatur und so innerhalb weniger Minuten zum Atemstillstand und Tod geführt haben.

Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von Mord aus Heimtücke und sonstigen niedrigen Beweggründen aus. Sie strebt neben einer Verurteilung die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld, eine an die Haft anschließende Sicherungsverwahrung und die Anordnung eines lebenslangen Berufsverbots an.

Arzt äußert sich nicht

Der Mann sitzt seit August 2024 in Untersuchungshaft. Der ursprünglich gegen ihn erlassene Haftbefehl wurde immer wieder um neue Tatvorwürfe erweitert. Während die Ermittler anfangs von vier Opfern ausgingen, waren es im November 2024 acht und im Februar 2025 zehn. Die 15 nun bekannten Taten wurden in den Stadtteilen Tempelhof, Neukölln, Britz, Schöneberg, Köpenick, Gropiusstadt, Kreuzberg und Plänterwald begangen.

Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe im Morddezernat des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft untersuchte laut Anklagebehörde insgesamt 395 sogenannte Prüffälle. In 95 dieser Fälle wurden ein Anfangsverdacht bejaht und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. In fünf Fällen erhärtete sich der Anfangsverdacht nicht, in 75 Fällen dauerten die Ermittlungen in einem separaten Verfahren noch an.

Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Staatsanwaltschaft bereits zwölf Exhumierungen. Für das separate Verfahren sind noch fünf weitere Exhumierungen unmittelbar geplant. Der Arzt äußerte sich laut Staatsanwaltschaft bislang nicht zu den Tatvorwürfen.

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