Von den 24 Stunden ist längst keine Rede mehr, auch die von Trump angepeilten sechs Monate für einen Friedensdeal in der Ukraine werden immer unwahrscheinlicher. Erst am Sonntag startete Russland einen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy, bei dem über 30 Zivilisten getötet wurden – "Heute" berichtete.
Jetzt berichtet das "Wall Street Journal", dass im Weißen Haus ein stiller Machtkampf tobt. Grund dafür ist die Uneinigkeit, wie man mit Wladimir Putin umgeht. Hochrangige Regierungsmitglieder wie Außenminister Marco Rubio und Ukraine-Beauftragter Keith Kellogg sollen Donald Trump zu einer härteren Linie gegenüber Moskau drängen. Sie würden keinen echten Friedenswillen bei Putin sehen und warnen davor, dem Kreml zu sehr zu vertrauen. Die US-Administration solle keine Zugeständnisse an Russland machen, solange Putins Truppen weiter ukrainisches Gebiet einfordern und die Angriffe nicht einstellt.
Auf der anderen Seite gibt es Trumps Gesandten Steve Witkoff, der bereits zwei Mal persönlich mit Wladimir Putin gesprochen hat. Der 68-Jährige soll davon überzeugt sein, dass der russische Präsident an einem Frieden interessiert ist. Witkoff zeigte sich nach seinen Gesprächen mit Putin gerührt und wiederholte die russische Position im Angriffskrieg auf die Ukraine.
Trump scheint derzeit eher auf Witkoff zu hören. Das russische Blutbad in Sumy nannte der US-Präsident einen "Fehler" und gab die Schuld daran seinem Amtsvorgänger Joe Biden. Währenddessen fanden Rubio und Kellogg deutlichere Worte: Der Außenminister nannte den Angriff "grausam und tragisch", der Ukraine-Gesandte sprach von einem "Bruch jedes Anstands".
Laut dem "Wall Street Journal" debattiert man im Weißen Haus nun darüber, ob die Sanktionen gegen Russland verschärft werden sollen.