Wien

Amok-Drohung in Kurz-Chat – Teenie (15) wieder frei

Weil Fußball-Training nach wie vor nicht möglich ist, kündigte der 15-Jährige einen Amoklauf im Stephansdom an. 

Leo Stempfl
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Polizei vor dem Wiener Stephansdom
Polizei vor dem Wiener Stephansdom
picturedesk.com (Symbolbild)

Am Mittwoch veranstaltete Bundeskanzler Sebastian Kurz einen Live-Chat auf Instagram, im Rahmen dessen Nutzer Fragen stellen konnten. Ein 15-Jähriger aus Wien wollte etwa wissen, wann er denn endlich wieder Fußball spielen und zum Training könne.

Doch selbst nach mehrmaligem Posten wollte der Bundeskanzler nicht antworten. Aus Ärger – und offensichtlich wegen fehlender Aufmerksamkeit – kündigte er deswegen an, dass es am Samstag um 13 Uhr einen Amoklauf im Stephansdom geben werde. Cobra-Beamte nahmen den Jugendlichen wenig später fest.

Enthaftung

Wie die Nachrichtenagentur "APA" nun in Erfahrung bringen konnte, wurde der Bursch bereits wieder enthaftet. Er ist unbescholten und nicht polizeibekannt, Hinweise auf Terror-Gefahr hätten sich nicht erhärtet, es bestehe kein dringender Tatverdacht.

"Er hat einen Bewährungshelfer beigegeben bekommen", fügte Gerichtssprecherin Christina Salzborn jedoch an. Die Entscheidung des Wiener Landesgerichts für Strafsachen ist noch nicht rechtskräftig.

Bereits in einer ersten Vernehmung gestand der Jugendliche, nur Spaß gemacht zu haben und dass ihm die Konsequenzen nicht bewusst waren. Nichtsdestotrotz wird weiterhin gegen ihn wegen gefährlicher Drohung ermittelt. Ihm droht bis zu einem halben Jahr Haft oder 360 Tagessätze Geldstrafe.