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15-Jährige hatte hunderte Würmer im Darm

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Als eine Patientin in Großbritannien über Schmerzen in der rechten Leiste klagt, tippten die Ärzte auf eine Blinddarmentzündung und operierten. Sie lagen falsch, retteten ihr so aber das Leben.

In Großbritannien wurde eine junge Frau ins Spital eingeliefert, die unter schlimmen Bauchschmerzen litt. Ihr rechter Unterbauch, wo sich der Blinddarm befindet, fühlte sich angespannt an und war druckempfindlich.
Die Ärzte untersuchten sie, konnten aber keinerlei Entzündungswerte im Blut feststellen. Auch die Blut-, Nieren- und Leberwerte waren normal. Weil das Mädchen weiterhin über Schmerzen klagte, entschieden sich die Chirurgen um Luke Allen vorsorglich doch zu einer Blinddarmoperation, wie es im Fachjournal heißt.

Überraschung im OP

Als sie die Bauchhöhle der 15-Jährigen öffneten, sah zunächst alles normal aus. Auch der Blinddarm wirkte nicht entzündet. Trotzdem schnitten ihn die Ärzte heraus, denn nicht immer ist eine Blinddarmentzündung von aussen erkennbar. Es kann auch sein, dass die Entzündung erst im Labor bemerkt wird oder die Ursache ganz im Dunkeln bleibt.

Das war bei dieser Patientin anders: Als die Mediziner das Gewebe anschnitten, geschah etwas, das niemand erwartet hatte: Unzählige weisse, dünne Würmer – sogenannte Madenwürmer (siehe Box) – wanden sich aus dem Darm (siehe Bildstrecke). Während der Blinddarm entnommen wurde, schlängelten sie sich aus dem Darm in den Bauchraum. Mit einem Sauger unterbanden die Ärzte die Flucht.

Erst Operation, dann Medikamente

Um eine Rückkehr der Parasiten zu verhindern, verabreichten Allen und seine Kollegen der Patientin anschließend noch ein sogenanntes Anthelminthikum. Dieses zweimal innerhalb von 14 Tagen, weil das Medikament nur die Würmer, nicht aber deren Eier abtötet. Nur so konnten sie sicher sein, dass wirklich alle Tiere verschwanden.

Weltweit werden etwa 50 Prozent aller Menschen einmal im Leben von Madenwürmern befallen. Diese werden drei bis zwölf Millimeter lang. Deutlich länger werden Schweinebandwürmer. So wie im Fall eines 48-jährigen Inders, in dessen Zwölffingerdarm sich ein zwei Meter langes Exemplar eingenistet hatte:

 

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