Niederösterreich

1.500 Unterschriften gegen KiKuLa im Altoona-Park

Die Bürgerplattform Pro St. Pölten setzt sich gegen das Kinderkunstlabor im Altoona-Park ein. Befürworter unterstützen die Aktion.

Heute Redaktion
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Die Bürgerplattform Pro St. Pölten will den Altoona-Park erhalten.
Die Bürgerplattform Pro St. Pölten will den Altoona-Park erhalten.
Bürgerplattform Pro St. Pölten

Die Bürgerplattform Pro St. Pölten hat mittlerweile rund 1.500 Unterschriften gegen die Zerstörung des Altoona-Park bei diversen Kundgebungen gesammelt. "Die Leute, die unterschreiben, kommen aus ganz unterschiedlichen weltanschaulichen Richtungen und sind teilweise verärgert über die Politik und deren Zerstörungswut von innerstädtischem Grünraum. Da bin ich immer wieder überrascht. Es ist egal, ob jung oder alt", teilt ein Sprecher der Bürgerplattform mit.

Tiere und Baumbestand in Gefahr

Auf der anderen Seite stehen laut der Bürgerplattform die Sektionen der SPÖ, die eine Aktion für das Kinderkunstlabor (KiKuLa) mit 3.000 Unterschriften starteten. "Und es gibt uns, die sich gegen den Standort aussprechen", so die Initiatoren weiter. Die Bürgerplattform betont, dass sie nicht gegen das KiKuLa ist - obwohl es rund zwölf bis 15 Millionen Euro kosten wird - sondern sie hätten gernen einen anderen Standort. "Im Altoona-Park stehen die letzten relativ großen Bäume im Stadtzentrum und hier tummeln sich noch viele Tiere. Vom Schwarzspecht, Pirol, Eichhörnchen, Eidechsen, Hummeln bis zu den Bienen", erklären sie. Im Lockdown wurden hier auch ein paar Hasen gesichtet.

Die Bürgerplattform bei einer ihrer Kundgebungen.
Die Bürgerplattform bei einer ihrer Kundgebungen.
Bürgerplattform Pro St. Pölten

Sie setzen sich auch für die ältere Generation ein, die vis-a-vis wohnt. "Sie kommen hier täglich her, weil der Park noch gut zu Fuß erreichbar ist", betont die Bürgerplattform. Vor allem sollte laut ihnen nicht alles verbaut werden. Für das KiKuLa gäbe es noch viele andere Standorte. "Für uns käme das Alumnat,  die Hortvilla oder das alte  Forum-Kino in Frage", schlägt die Gruppe Alternativen vor. 

"Bürgermeister Stadler versteift sich auf Standort"

Ein weiterer Kritikpunkt ist für sie auch, dass der Verkehr am Rande des Kinderkunstlabors zu heftig ist. Wir berichteten bereits über die angeführten Punkte. Zu viel Lärm und die Luft wäre für Kinder laut der Bürgerplattform eine Zumutung - vor allem am geplanten Outdoor-Spielplatz.

Unterschriften gegen das KiKuLa im Altoona-Park werden gesammelt.
Unterschriften gegen das KiKuLa im Altoona-Park werden gesammelt.
Bürgerplattform Pro St. Pölten

"Stadt und Land haben sich auf den Standort versteift, obwohl das Land offen war für die Lage. SP-Bürgermeister Stadler wollte es unbedingt im Altoona-Park haben", kritisiert die Gruppe. Aufgrund des unerwarteten Widerstands aus der Bevölkerung beginnt bereits ein Nachdenkprozess. "Im Wahlkampf kann sich Stadler diese offene Flanke nicht wirklich leisten", glauben sie. 

Haltlose Argumente der KiKuLa-Gegner

Die Initiative Pro KiKuLa mit Oswald Grandl will dies von der Bürgerplattform nicht so stehen lassen. „Das KiKuLa ist am Standort des Altoonaparks geplant, dieser Standort wurde von Experten unter 18 Möglichkeiten ausgewählt“, so Grandl. Er betont auch, dass der Park samt den Bäumen erhalten bleiben soll. "Die Menschen, welche in unmittelbarer Umgebung im Betreuten Wohnen leben, haben die Möglichkeit mit Kindern und jungen Menschen auch gemeinsam etwas zu erleben", freut er sich. Die Vorgaben in der Ausschreibung für Architekten schreiben laut ihm auch vor, dass die Bäume - insbesonders der Mammutbaum - erhalten werden muss. 3.000 Unterschriften gibt es die sich für das Projekt aussprechen. Die ganzen Argumente der Gegner sindseiner Meinung nach Haltlos.  "Eine der Gegnerinnen des Projekts ist eine ehemalige Stadträtin, welche immer eine Belebung der Innenstadt gefordert hat. Andere wohnen in der unmittelbaren Umgebung des Parks und haben offenbar Angst durch Kinderlachen in ihrer Ruhe gestört zu werden", kritisiert Grandl. Und er setzt nach: "Dabei wird auch nicht davor zurück geschreckt gezielt mit Unwahrheiten die Menschen zu verunsichern, vorallem Alt gegen Jung auszuspielen.“

Park wird aufgewertet 

In dieselbe Kerbe schlagen auch die Befürworter der Stadt. Laut Magistratsmitarbter wird festgehalten,  dass die Fläche samt Park aufgewertet wird und die Leute auch in Zukunft dort spazieren können - nur eben begleitet von kinderlachen. Plus: es wird nur ein Drittel der Fläche verbaut. "Mindestens die gleiche Fläche entsteht direkt daneben als neue Parkfläche. Die Art und Weise, wie teilweise mit Angst und Unsachlichkeit von einzelnen Protagonisten dieser Bürgerplattform Verunsicherung betrieben wird, hinterfragen wir", stellt der Sprecher fest.

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