Streit um Verfahren
16 Schüsse auf 14-Jährigen: Keine Strafe für Polizisten
Beamte feuerten bei einer Verfolgungsjagd in Tirol auf einen 14-Jährigen. Sein Anwalt kämpft nun gegen die Einstellung der Ermittlungen.
Der 14-Jährige war in St. Johann in Tirol im Sommer 2022 mit einem Kastenwagen vor Beamten geflohen. Als ein Reifen laut platzte, feuerten die Polizisten 16 Schüsse auf das Auto ab. Der Anwalt des 14-Jährigen fordert jetzt, dass das Ermittlungsverfahren gegen die Beamten fortgesetzt wird.
"Exzessive Reaktion" der Beamten
Denn die Staatsanwaltschaft Innsbruck hatte die Ermittlungen gegen die Beamten überraschend eingestellt. 16 Schüsse auf den Kastenwagen seien vertretbar gewesen, meinten die Anklagevertreter. Der Anwalt der Familie des 14-Jährigen sieht das nicht so. Er spricht von einer "exzessiven Reaktion" der Polizisten. Sogar ein 70-jähriger Zeuge habe Reifenplatzer und Schüsse klar auseinanderhalten können. Die Familie will deshalb die Einstellung des Verfahrens nicht akzeptieren, brachte einen Fortsetzungsantrag bei Gericht ein.
Verbotene Spritztour endete blutig
Der Jugendliche hatte mit zwei Freunden eine unerlaubte Spritztour mit dem Kleinbus unternommen. Die Buben rasten bei einer Polizeikontrolle in Wörgl davon, es kam zu einer Verfolgungsjagd mit den Beamten. Der 14-Jährige erlitt durch die Kugeln der Polizisten mehrere Schussverletzungen, musste vier Mal operiert werden. Er leidet bis heute an den Folgen, zum Glück bestand aber keine Lebensgefahr.