Politik

17.000 Asylverfahren offen, 5.300 von Afghanen

Die Zahl der offenen Asylverfahren betrug im Mai 17.061. Beim Familiennachzug haben sich die abgelehnten Anträge seit 2014 verachtfacht.

Heute Redaktion
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Auch nach Abflauen der Migrationskrise im Jahr 2016 gibt es in Österreich noch immer 17.000 offene Asylverfahren. (Im Bild: Spielfeld 2015)
Auch nach Abflauen der Migrationskrise im Jahr 2016 gibt es in Österreich noch immer 17.000 offene Asylverfahren. (Im Bild: Spielfeld 2015)
Bild: EPA

Die Durchschnittsdauer von Asylverfahren lag bei der letzten Messung Ende 2017 bei 16,5 Monaten. Nach dem Abflauen der Migrationskrise 2016 konnten sie auf 6,6 Monate verkürzt werden, so Innenminister Kickl auf Anfrage des Bundesrats David Stögmüller (Grüne). Trotzdem sind immer noch rund 17.000 Verfahren offen. 5.348 betreffen Afghanen, 2.375 Iraker und 1.953 Iraner. Auch je eine Person auf Griechenland, Italien und den USA warten noch auf die Entscheidung.

Zahl der nachziehenden Familien geht stark zurück

1.101 Mitarbeiter im Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl kümmern sich um die Aufarbeitung dieser Verfahren.

Interessant ist auch die Zahl der Anträge auf Familiennachzug. In den ersten fünf Monaten des Jahres beträgt diese 1.074. Damit geht sie weiter deutlich zurück. 2016 waren es 9.494 (davon 7.032 Syrer), 2017 immer noch 4.405 (2.925).

Positive Asylbescheide werden seltener

Wurden 2014 nur 247 Anträge abgelehnt, waren es in den Folgejahren bereits 508, 848 und 1.971. Die positiven Entscheidungen sanken 2017 erstmals wieder von 6.427 auf 5.641.

Stögmüller begrüßt Kickls Ziel, Asylverfahren innerhalb von sechs Monaten abzuwickeln: „Die Verfahren müssen aber auch transparenter, effizienter und vor allem in erster Instanz korrekter geführt werden. Das hilft nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem Steuerzahler", sagt er zu „Heute". (mat)