Österreich

17-Jährige fuhr allerbeste Freundin in den Tod

Heute Redaktion
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Unfallstelle, Angeklagte
Unfallstelle, Angeklagte
Bild: privat, Thomas Lenger

Am Tag erst hatte sie den Führerschein bestanden, am Abend raste eine 17-Jährige gegen einen Baum. Ihre beste Freundin starb, zwei Mädchen wurden verletzt. Jetzt musste die Todeslenkerin vor Gericht.

Schwerer Gang für eine 17-Jährige heute am Landesgericht Krems. Ein kurzer Moment an einem Oktoberabend hat das Leben der 17-Jährigen auf schicksalhafte Weise geändert: Die junge Frau hatte erst vor wenigen Stunden den Führerschein ausgestellt bekommen (Anm.: Prüfung kurz davor), wollte mit den Mädels die bestandene Prüfung feiern, doch dazu kam es nicht mehr: Die 17-Jährige war im Waldviertel bei Dunkelheit mit einem Seat Ibiza zu schnell in eine Rechtskurve gefahren, der Kleinwagen knallte gegen einen Baum, fing Feuer.

Während sich die Lenkerin sowie zwei Beifahrerinnen (16) aus dem Ibiza-Wrack retten konnten, wurde eine Zwettlerin (16) erst von Helfern herausgezogen. Die 16-Jährige starb trotz verzweifelter Reanimationsversuche durch die Rettungskräfte, ein Mädchen (16) wurde schwer, Lenkerin und eine Beifahrerin mittelschwer verletzt ("Heute" berichtete).

Milde Strafe

Beim Prozess hatte die 17-Jährige den Kopf oft gesenkt, man spürte die Betroffenheit und tiefe Trauer der Angeklagten. Dass das Auto wegen schlechter Bereifung und anderer Mängel nicht für den Verkehr zugelassen war kommentierte die Angeklagte vor Gericht so: "Der Papa hat sich ums Pickerl gekümmert."

Der 17-Jährigen geht es seit der Tragödie schlecht, sie ist in Therapie, sie schluchzte: "Die Tote war meine allerbeste Freundin." Zum Unfallhergang sagte die junge Frau: "Ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern." Die unbescholtene 17-Jährige wurde wegen grob fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt - nicht rechtskräftig. (Lie)