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17-Jähriger entstellte fünf Männer mit Lauge

Heute Redaktion
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Wegen eines hinterhältigen Angriffs auf fünf junge Männer stand am Freitag der 17-jährige Brite Alexander B. vor Gericht. Zum Prozess hat die Polizei ein Video veröffentlicht, das die Attacke in einer Zugstation in Essex zeigt. Der Angreifer schüttete dabei eine starke Lauge in die Gesichter der fünf Freunde, die in der Station saßen. Die Lauge fraß sich durch Haut und Kleidung und entstellte die Opfer für immer.

B. stieg in der Nacht auf den 22. Mai 2016 in den aus einem Zug und steuerte direkt auf die Gruppe der 16- bis 18-Jährigen zu, die am Heimweg von einer Feier waren. Nachdem er sie verbal provoziert hatte, zog er eine Flasche hinter seinem Rücken hervor und überschüttete die Jugendlichen damit. Aufnahmen zeigten, dass die Opfer zuvor zu beschwichtigten versuchten, "wir wollen keinen Ärger" riefen sie dem 17-Jährigen zu.

Nur Augenblicke nachdem sie von der Flüssigkeit getroffen wurden, hörte man verzweifelte Schmerzensschreie. Die Lauge fraß sich durch Haut und Kleidung - die Opfer flüchteten zu einem Ausgang, der Angreifer in einen Zug. Dramatisch: Die fünf Verätzten baten in der Station um Hilfe, um sich waschen zu können, würden aber abgewiesen. Erst die eintreffenden Sanitäter konnten die Opfer versorgen. Der Angreifer stellte sich später der Polizei und gab an, Drogen und Alkohol in der fraglichen Nacht konsumiert zu haben.

Kein Motiv für die Tat

Am schlimmsten hatte es Lee E. (17) erwischt, er bekam die Flüssigkeit in seine Augen und wird nie mehr sein gesamtes Sehvermögen wiedererlangen. Wie auch Billy M. (17), Connor L. (16) und Tyrone T. (17) erliutt er schwerste Verätzungen im Gesicht. Letztgenanntes Opfer erlitt zudem Verätzungen der Zunge und des Mundes, das fünfte Opfer, Kane R. (18) an der Hand.

Im Prozess plädierte der Angreifer der dreifachen schweren Körperverletzung und der zweifachen versuchten schweren Körperverletzung für schuldig. Ansonsten zeigte er keine Reaktion und nannte auch kein Motiv. Aufgrund der Wiederholungsgefahr verurteilte ihn das Gericht zu acht Jahren Haft, vier davon unbedingt.