"Im Leben genug bestraft"

18-Jährige vergewaltigt – Flüchtling bettelt um Milde

In Erfurt ist ein 31-jähriger Geduldeter aus Afghanistan wegen Kindesmissbrauchs und Vergewaltigung zu fast sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Newsdesk Heute
11.03.2025, 14:52

Die Anklageschrift ist verstörend: Der 31-Jährige in Deutschland geduldete Afghane soll im Sommer 2024 zwei damals 18-jährige Mädchen in seine Plattenbauwohnung in Erfurt, Thüringen, gelockt haben. Dort soll er ihnen Kokain verabreicht und mit einer Machete herumgefuchtelt haben. Danach hatte er die Tür versperrt und gedroht: "Ihr kommt erst raus, wenn eine von euch Sex mit mir hat".

Kurz darauf soll sich der Flüchtling an einer der jungen Frauen vergangen haben, während ihre Freundin daneben auf einer Couch zuschauen musste. Die Tortur dauerte die ganze Nacht, erst am Morgen soll er von der Jugendlichen abgelassen haben. Vor ihrer Freilassung drohte er noch, dass er sie "finden" würde, sollten sie jemals jemandem davon erzählen. Einem heimlichen Notruf aus der Toilette ist es zu verdanken, dass der 31-Jährige noch am selben Tag festgenommen wurde und ihm nun der Prozess gemacht werden konnte.

Die Duldung nach deutschem Aufenthaltsrecht ist kein Aufenthaltstitel, sondern nur eine vorübergehende Aussetzung der Abschiebung. Etwa, wenn die betreffende Person trotz abgelehntem Asylantrag nicht in ihr Herkunftsland abgeschoben werden kann, weil ihr dort Schaden droht. In Österreich gibt es dafür den Status der Subsidiär Schutzberechtigten.

Vor Gericht soll der wegen Drogen und Gewalt einschlägig vorbestrafte Mann dann um Milde gebettelt haben: "Ich bitte meine psychische Situation zu berücksichtigen. Das Leben hat mich schon genug bestraft", wird er durch die "Bild" zitiert.

Beziehung zu Zwölfjähriger

Völlig absurd: Durch die Anzeige des Vergewaltigungsopfers kam auch noch ein Kindesmissbrauch ans Licht, weil der 31-Jährige bei seiner Festnahme sich selbst verriet. Er befand sich in einer langjährige Beziehung zu einer damals 16-Jährigen. Diese soll er begonnen haben, als sie noch ein zwölfjähriges Kind war.

Dass das strafbar ist, hatte er offenbar bewusst in Kauf genommen. Auch die Eltern des Mädchens hätten den Angeklagten ausdrücklich darauf hingewiesen, aber selbst nichts weiter dagegen unternommen, so MDR. Sie hätten ihre Tochter sogar ins Gefängnis gebracht, um den Afghanen bei einem früheren Aufenthalt zu besuchen.

Richterin Sabine Rathemacher blieb knallhart: "Ohne den Notruf wäre es wohl nicht zur Anzeige gekommen. Und hätten Sie Ihre minderjährige Freundin bei der Festnahme nicht erwähnt, wäre wohl niemand darauf gekommen." Am Ende hagelte es in Summe sechs Jahre und zehn Monate Haft – das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

{title && {title} } red, {title && {title} } 11.03.2025, 14:52
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