Die USA und die Ukraine haben am Dienstag Gespräche über eine Teil-Waffenruhe im Ukraine-Krieg aufgenommen. Der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak bezeichnete den Auftakt des Treffens in Saudi-Arabien als "sehr konstruktiv". Man werde alles tun, um einen Frieden zu erreichen, meinte Jermak in Dschidda.
Neben dem Präsidialamtschef saßen für die Ukraine Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umerow am Verhandlungstisch. Auf US-Seite nahmen US-Außenminister Marco Rubio und der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Mike Waltz, an den Gesprächen teil.
US-Angaben zufolge soll es bei den Gesprächen um "Rahmenbedingungen für ein Friedensabkommen und eine erste Waffenruhe" gehen. Kiew schlägt eine Waffenruhe in er Luft und zur See vor. Nicht am Treffen teilgenommen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er habe bereits am Montag mit dem saudi-arabischen Kronprinzen und De-Facto-Herrscher Mohammed bin Salman gesprochen.
Wenige Stunden vor dem Treffen in Dschidda hatte die Ukraine die russische Hauptstadt Moskau mit massiven Drohnenangriffen überzogen. Mindestens drei Menschen wurden dabei nach russischen Angaben getötet. Ein Regierungsvertreter in Kiew sprach vom "größten Drohnenangriff der Geschichte" auf die russische Hauptstadtregion. Mit diesem "Signal" solle Kreml-Chef Wladimir Putin von der Notwendigkeit einer Waffenruhe in der Luft überzeugt werden.
Der Kreml verurteilte den Angriff und warf der Ukraine vor, Wohnhäuser attackiert zu haben. Kiew meldet seinerseits fast täglich russische Angriffe auf Wohngebiete und zivile Einrichtungen in der Ukraine.
Die russische Luftabwehr fing nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zum Dienstag landesweit 337 Drohnen ab, 91 davon in der Hauptstadtregion. 126 Drohnen seien in der an die Ukraine grenzenden Region Kursk abgefangen worden. Dort eroberten die russischen Truppen derweil nach russischen Angaben vom Dienstag weitere Dörfer zurück und brachten inzwischen "mehr als hundert Quadratkilometer" Fläche wieder unter ihre Kontrolle.
Die Ukraine hatte im vergangenen Sommer eine Überraschungsoffensive in Kursk gestartet. Russland gelang es nach eigenen Angaben inzwischen aber, große Teile der zwischenzeitlich von der Ukraine besetzten Gebiete wieder unter seine Kontrolle zu bringen. (AFP)