Wien

18 Kilometer: Stadt startet "Mega-Radwege-Paket"

Die Stadt Wien startet die größte Radwegoffensive in der Geschichte der Donaustadt. Geplant sind neue Maßnahmen auf 18 Kilometer.

Yvonne Mresch
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Die Stadt kündigt die "größte Radwegoffensive in der Geschichte der Donaustadt" an.
Die Stadt kündigt die "größte Radwegoffensive in der Geschichte der Donaustadt" an.
zoomvp.at/Mobilitätsagentur Wien

Mehr als 200.000 Menschen leben in Wiens größtem Bezirk, der Donaustadt. Aber nicht nur sie zieht es im Sommer an die zahlreichen Erhohlungsgebiete an der Donau. Zur Hochsaison staut es sich schon ab der Innenstadt auf den Radwegen. Um dem Radverkehr Herr zu werden und für eine sichere Route zu sorgen, ist nun ein "Radhighway" von Kagran bis zum Ring geplant - das gab die Stadt kürzlich bekannt.

Das Motto: "Raus aus dem Asphalt"

Aber damit nicht genug: Stadt und Bezirk starten nun eine "Mega-Radoffensive". Ob auf der Donaustadtstraße, der Breitenleer Straße oder der Erzherzog-Karl-Straße: Die Radwege in der Donaustadt sollen massiv ausgebaut werden. Im Hauptradwegenetz werden Querverbindungen auf rund 14 Kilometern geschaffen und dabei zentrale Lücken geschlossen. Zusätzlich sind neue Radverbindungen im Bezirk auf einer Länge von rund zwei Kilometern geplant. 

Um die Radinfrastruktur weiter zu verbessern wird auf Teilen etwa das Fahren gegen Einbahn möglich sein. Auch für Verkehrsberuhigung will die Stadt sorgen. Insgesamt umfassen die Maßnahmen rund 18 Kilometer, weitere Projekte sollen folgen. Neben dem Ausbau der Radwege plant die Stadt auch die Gestaltung von Plätzen und Straßenzügen entlang der neuen Radwege. Nach dem Motto "Raus aus dem Asphalt" werden Bäume gepflanzt und Boden entsiegelt sowie begrünt.

Der Plan im Überblick:

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Neue Radverbindung auf der Donaustadtstraße

Künftig soll es von Kagran bis Stadlau eine über 2,5 Kilometer lange neue Radverbindung mit bis zu vier Meter breiten Radwegen geben. Der neue Zwei-Richtungs-Radweg auf der Donaustadtstraße wird von der Wagramer Straße bis zur Neuhaufenstraße führen. Der Abschnitt zwischen Lange Allee und Neuhaufenstraße sowie der Teil von der Wagramer Straße bis zur Erzherzog-Karl-Straße entsteht bereits 2022. Der mittlere Abschnitt wird aufgrund eines neuen Gemeindebauprojekts im Jahr 2023 realisiert.

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Neu gestaltete Breitenleer Straße

Entlang der Breitenleer Straße entstehen zahlreiche neue Wohnbauten. Aus diesem Grund soll auch die Straße umgestaltet werden. Geplant sind durchgängige Gehsteige, mehr als 40 neue Bäume und beidseitige Bus- und Radverkehrsstreifen, die von Radfahrern mitbenutzt werden. Erstmalig in Wien wird der Bus- und Radverkehrsstreifen aus Sicherheitsgründen eingefärbt. Vom Kagraner Platz bis Am Langen Felde entsteht ein Ein-Richtungs-Radweg, der in die Breitenleer Straße mündet. Der Bus- und Radverkehrsstreifen wird bis zur Ludwig-Reindl-Gasse reichen und rund 1,5 Kilometer ausmachen. In den kommenden Jahren soll die Lücke im Radverkehrsnetz auf der gesamten Breitenleer Straße bis zur Stadtgrenze komplett geschlossen werden.

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    Die Stadt kündigt die "größte Radwegoffensive in der Geschichte der Donaustadt" an.
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    zoomvp.at/Mobilitätsagentur Wien
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    "Mega-Radhighway"

    Der geplante Radhighway, "Heute" berichtete, führt vom Kagraner Platz über die Praterstraße und die Lassallestraße an den Ring. Auf einer Länge von sieben Kilometer führt er durch drei Bezirke. In der Donaustadt verläuft er entlang der Wagramer Straße. "Heute" hat die Strecke bereits getestet.

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    Von Breitenlee bis Aspern Nord

    Mit Aspern Nord, im nördlichen Bereich der Seestadt Aspern, entstand ein neuer Öffi-Verkehrsknotenpunkt in der Donaustadt. Entlang der Mayredergasse wird 2022 zwischen Lackenjöchelgasse und Breitenleer Straße ein knapp 1,3 Kilometer langer Weg entstehen, der als Nord-Süd-Radverbindung zur Verfügung steht.

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    Sicherheit auf der Erzherzog-Karl-Straße

    Die Erzherzog-Karl-Straße ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen der Donaustadt. Um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen, errichtet die Stadt 2023 auf dem ersten Abschnitt zwischen Wagramer Straße und Industriestraße bauliche Radwege auf beiden Seiten. Die Länge beträgt mehr als 1,2 Kilometer. Der nächste Schritt ist die Weiterführung des Radwegs bis zur Kreuzung mit der Donaustadtstraße.

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    Mit dem Rad nach Stadlau

    Auch in Stadlau schießen die Wohnbauten nur so in die Höhe. Damit das Gebiet künftig auch auf zwei Rädern gut erreicht werden kann, wird die Schickgasse auf einer Länge von rund 600 Metern verkehrsberuhigt und fahrradfreundlich gestaltet. DIe Radverbindung soll weiters mit der Vernholzgasse über die Langobardenstraße verknüpft werden.

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    Sicher von und zur Donauinsel

    Die Kaisermühlenstraße ist eine der wichtigsten Radverbindungen vom Zentrum und von der Donauinsel in die Donaustadt. Nun errichtet die Stadt am letzten verbliebenen Abschnitt ohne getrennte Radinfrastruktur einen Zwei-Richtungs-Radweg. Damit wird eine Lücke im Radwegenetz geschlossen und die Route durchgängig sicher befahrbar gemacht.

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    Weitere Projekte

    Zusätzlich zu den neuen Verbindungen im Hauptradverkehrsnetz werden auch unterschiedliche Bezirksprojekte auf zwei Kilometern umgesetzt: Am Langen Felde entsteht ein 670 Meter langer Zwei-Richtungs-Radweg. Ein solcher soll auf auf der Ludwig-Reindl-Gasse, zwischen Breitenleer Straße und Rennbahnweg, gebaut werden. Am Barbenweg entsteht, in Verlängerung der Donaustadtstraße, eine direkte Radverbindung zur Kaisermühlenstraße. Ein Lückenschluss im Radverkehrsnetz erfolgt in der Tietzstraße, zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Donaustadtstraße. In der Wiethestraße, von der Kiwischgasse bis Stadtgrenze, wird ein Feldweg befestigt, der künftig zum Radfahren genutzt werden kann.

    "Haben ein umfassendes Paket ausgearbeitet"

    Mit dem neuen "Mega-Radwege-Paket" ermögliche man den Menschen in der Donaustadt, sicher und umweltfreundlich von A nach B zu kommen, ist sich Mobilitätsstadträtin Ulli Sima sicher. "Mir sind große Querverbindungen und Lückenschlüsse im Netz ein zentrales Anliegen und genau das schaffen wir mit unserem Programm im großem Maßstab."

    Der Donaustädter Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) arbeitete im vergangenen Jahr ein Radwegekonzept für den Bezirk aus. Er zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: "Gemeinsam mit den Fachleuten der Stadt haben wir uns angesehen, wo in der Donaustadt das Radwegenetz noch verbessert werden kann und wir haben ein umfassendes und sehr ambitioniertes Paket ausgearbeitet. Ich freue mich, dass wir schon in diesem Jahr mit dem Ausbau starten können". 

    Angelika Pipal-Leixner, Mobilitätssprecherin der Neos, möchte mit dem neuen Paket mehr Wiener aller Altersgruppen für das Radfahren begeistern und betont: "Gleich im ersten Jahr der Fortschrittskoalition haben wir bei der Fahrradinfrastruktur vieles vorangebracht. Und heuer geht es mit noch viel mehr und größeren Projekten weiter. Gerade in Flächenbezirken wie der Donaustadt trägt eine gut ausgebaute, sichere Fahrradinfrastruktur dazu bei, den Anteil des Umweltverbunds am Mobilitätssplit zu erhöhen."