Wien

"Heute" auf den Spuren des neuen "Mega-Radhighways"

Zwischen Kagran und Ring wird eine Schnellverbindung für Radfahrer gebaut. "Heute" hat sich angesehen, was sich wirklich ändert – auch für Autofahrer.

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<em>"Heute"</em>-Redakteurin Verena Richter besichtigte mit Radbeauftragten Martin Blum von der Mobilitätsagentur die wichtigsten Knotenpunkte für Wiens "Mega-Radhighway"
"Heute"-Redakteurin Verena Richter besichtigte mit Radbeauftragten Martin Blum von der Mobilitätsagentur die wichtigsten Knotenpunkte für Wiens "Mega-Radhighway"
Denise Auer

Ein sieben Kilometer langer Radweg wird schon bald die Donaustadt mit der Innenstadt verbinden, wir haben berichtet. Voraussichtlicher Baustart ist im Herbst 2022. "Heute" hat sich schon jetzt mit Martin Blum von der Mobilitätsagentur aufs Rad geschwungen und die Schlüsselstellen der Umgestaltung besichtigt.

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Aspernbrückengasse

Los geht es vom Stubenringt (Innere Stadt) über die Aspernbrücke: Im Zuge der Brückensanierung 2023 sollen an der Kreuzung die Querungen für Radfahrer verbessert werden. Hat man den Donaukanal überquert, fährt man in der Aspernbrückengasse (Lepoldstadt) weiter stadtauswärts: Bisher gibt es hier pro Fahrtrichtung einen Radweg auf jeder Straßenseite. Stadtauswärts wird der Radstreifen auf über vier Meter verbreitert und zum Zwei-Richtungsradweg.

Um Rad- und Autoverkehr von einander zu trennen, pflanzt man eine Baumreihe bis zum Beginn der Praterstraße. Dadurch fällt für Autofahrer stadtauswärts eine Fahrspur weg: "In die City fahren doppelt so viele Autos, wie in die entgegengesetzte Richtung. Die Spur ist verkehrstechnisch nicht nötig", erklärt Blum.

2
Praterstraße

Das selbe gilt für den Verkehr auf der Praterstraße mit voraussichtlichem Baubeginn im Herbst 2022: Stadtauswärts wird es bis zum Praterstern eine Autospur weniger geben und auch Parkplätze müssen weichen, um Platz für einen Zwei-Richtungsradweg zu schaffen. "Im Sommer radelt hier der ganze 'Bäderverkehr' von der Donau zurück. Für eine Schnellverbindung brauchen Radfahrer eine Möglichkeiten zum Überholen. Das ist hier derzeit kaum möglich", führt Blum aus.

Der Gehweg muss dafür nicht schmaler werden. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird am bestehende Radweg nichts verändert. Der Mittelstreifen der Praterstraße wird außerdem durchgängig begrünt.

3
Lassallestraße

Über die Kreuzung am Praterstern wechseln Radfahrer die Straßenseite und kommen auf die Lassallestraße. Für den Autoverkehr wird es auch hier eine Spur weniger geben, diesmal aber stadteinwärts. Genauer: nach der Abfahrt von der Reichsbrücke ab Vorgartenstraße bis zur Josef-Roth-Gasse. Mit dem so gewonnen Platz wird die Grünflächen verbreitet und der bestehende Rad- und Fußweg auf einer Länge von 900 Meter auf 5 Meter zum Zweirichtungsradweg ausgedehnt. Fußgänger sollen in Zukunft auf einem eignen Weg entlang der Hausfassaden ausweichen. Geplanter Baustart ist Herbst 2022.

4
Wagramer Straße

Über die Reichsbrücke radelt man über die Donau und landet auf der Wagramer Straße (Donaustadt). Erdacht und erprobt wurde der Radwegausbau hier schon unter Rot-Grün von der damaligen Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) im Sommer 2020. Mit den damaligen Pop-up-Radwegen war man im 22. Bezirk nicht gerade glücklich. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) nannte sie gar einen "Pfusch". Besonderer Konfliktpunkt: der Wegfall der rechten Fahrspur stadteinwärts auf der Kagraner Brücke.

Die Kagraner Brücke als Teil des "Radhighways" vom Donauzentrum bis zur Arbeiterstrandbadstraße. Später wird der Weg bis zum Kagraner Platz verlängert.
Die Kagraner Brücke als Teil des "Radhighways" vom Donauzentrum bis zur Arbeiterstrandbadstraße. Später wird der Weg bis zum Kagraner Platz verlängert.
zoom vp, Mobilitätsagentur Wien

Diesmal sei alles mit der Donaustadt genau abgestimmt, versichert Blum: "Für die Umsetzung wurde vorher geprüft, dass es für den Autoverkehr zu keinen längeren Rückstaus kommt." Anders als bei den Pop-up Wegen. Ein Zwei-Richtungsradweg soll Gefahrensituationen zwischen Rad-und Fußgängern auf der Kagraner Brücke entschärfen. Gebaut wird der Radweg im Herbst 2022 von der Arbeiterstrandbadstraße bis zum Donau Zentrum. In einer zweiten Etappe im Jahr 2023 folgt der Ausbau bis zum Kagraner Platz.

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