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19-Jähriger findet 43.000 Euro, wird zu Nationalheld

Als Emmanuel Tuloe aus Liberia ein Vermögen in einem Plastiksackerl fand, tat er das einzig Richtige – und wurde durch seine Ehrlichkeit zum Held.

Roman Palman
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50.000 Dollar in bar lagen einfach so neben der Straße. Symbolbild
50.000 Dollar in bar lagen einfach so neben der Straße. Symbolbild
Getty Images/iStockphoto/Rawpixel

Aufrichtigkeit ist eine Tugend, die oftmals rar gesät ist. Der 19-jährige Emmanuel Tuloe aus Gbolor Dialla im westafrikanischen Liberia hatte am vergangenen Dienstag in der Nähe einer Autobahn ein Plastiksackerl voller Bargeld gefunden. Doch obwohl er in ärmlichen Verhältnissen lebt, steckte er die unglaubliche Summe von 50.000 US-Dollar – umgerechnet rund 43.000 Euro – nicht in die eigene Tasche.

Als Tuloe kurz darauf den verzweifelten Radio-Aufruf der Besitzerin des verloren Geldes hörte, tat er das einzig Richtige und gab es ihr vollständig zurück. Dafür wird er nun von der Anti-Korruptions-Behörde des Landes als Nationalheld gefeiert. Das berichtet der "Liberian Observer".

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    Emmanuel Tuloe (19) hat seine Ehrlichkeit zum Nationalhelden gemacht. Er fand 50.000 Dollar auf der Straße – und gab sie zurück.
    Anthony Duo / AP / picturedesk.com

    Stipendium, Motorräder, Wohnung

    Sogar Präsident George Weah bat in Folge um ein Treffen und machte dem ehrlichen Finder das größte Geschenk. Tuloe, der frühzeitig die Schule abgebrochen hatte, um seine Familie zu versorgen, bekommt von dem Staatsoberhaupt ein auf 10.000-Dollar dotiertes Stipendium bis zum Master-Abschluss gesponsert.

    Obendrauf erhält er zwei neue Motorräder und auch ein Appartement. Auch die Geschäftsfrau, der er das verlorene Vermögen zurückgegeben hatte, bedankte sich mit 1.500 Dollar Finderlohn.

    "Wirst arm sterben"

    Obwohl er von vielen für seine Aufrichtigkeit gefeiert wird, muss Tuloe auch Kritik einstecken. Einige Bekannte lästern sogar darüber.

    "Wenn ich jetzt mit meinem Motorrad irgendwo liegenbleibe und meine Biker-Freunde sehen mich, helfen sie mir nicht. Sie sagen, ich wäre dumm, dass ich das Geld zurückgegeben habe", erzählt der 19-Jährige im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. "Sie witzeln, dass ich Zeit meines Lebens nicht reich werden werde und arm leben und sterben werde."

    Trotzdem würde er beim nächsten Mal genauso handeln: "Wenn der Besitzer danach fragt, sollte man es zurückgeben. Man weiß ja nie was die Zukunft bringt."

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      Mike Wolf
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