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19-jähriger Youngster verpasst Sensation gegen Djokovic

Lorenzo Musetti muss im Achtelfinale der French Open gegen Novak Djokovic wegen einer Verletzung im fünften Satz aufgeben.

Heute Redaktion
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Lorenzo Musetti muss sich gegen Novak Djokovic geschlagen geben.
Lorenzo Musetti muss sich gegen Novak Djokovic geschlagen geben.
imago images/Shutterstock

15 Jahre Altersunterschied, 348 Partien weniger Erfahrung auf Major-Stufe – doch fast hätte es für Lorenzo Musetti zu einem Sensationssieg gereicht. Nach einer 2:0-Satzführung unterliegt er im Achtelfinale der French Open Novak Djokovic. Die Nummer 1 der Weltrangliste und Nummer 1 des Turniers verhindert ein frühes Ausscheiden und siegt 6:7, 6:7, 6:1, 6:0, 4:0, weil der Italiener verletzt aufgeben muss.

Erst im März dieses Jahres schaffte Musetti den Sprung in die Top 100 der Weltrangliste. Vor den French Open, dem ersten Major-Turnier überhaupt in seiner Karriere, noch als Nummer 76 im ATP-Ranking klassiert, wird der Teenager einen weiteren Sprung nach vorne machen. Im Viertelfinale trifft Djokovic nun auf Matteo Berrettini. Der 25-Jährige hatte am Montag kampflos die Runde der letzten Acht erreicht, nachdem Roger Federer vor dem Duell seinen Rückzug erklärt hatte.

Unerklärliche Fehler

Im ersten Duell überhaupt auf der Tour gegen den Youngster kam der Serbe in den ersten zwei Sätzen nie wirklich auf Touren. Hatte er nach 2 Stunden und 17 gespielten Minuten zwar gleiche viele Punkte gewonnen wie Musetti, so lag er doch mit 0:2-Sätzen in Rückstand. Beide Durchgänge hatte der Teenager im Tiebreak für sich entschieden, wobei vor allem in der Kurzentscheidung des zweiten Satzes der 18-fache Grand-Slam-Sieger mit mehreren unerklärlichen Fehlern seinem Gegner den Satz praktisch schenkte.

Musetti trat bis zu diesem Zeitpunkt unerschrocken auf und stellte den Serben mit seinem variablen Spiel immer wieder vor Probleme und Ratlosigkeit. Mit guter Länge in seinen Schlägen, Tempo- und Schnitt-Wechseln schaffte es Musetti, Djokovic nicht zu seinem Spiel finden zu lassen und vor allem keinen Rhythmus zu bekommen. Erstaunlich war zudem, wie viel Mühe der weltbeste Return-Spieler mit dem Service des Italieners bekundete. Vor allem den zweite Aufschlag der Weltnummer 76 konnte Djokovic bis zu diesem Zeitpunkt kaum lesen.

Die Wende

Doch plötzlich änderte sich das Geschehen auf Court Philippe-Chatrier. Djokovic, der den Platz mitsamt Tasche nach dem zweiten Durchgang verlassen hatte, spielte wie verändert. Druckvoll, Winner um Winner, holte sich der Weltranglisten-Erste den dritten Satz in 24 Minuten mit 6:1 im Eilzugtempo, reihte Break an Break, Game an Game – deren 9 an der Zahl. Wollte Musetti zuvor in bisweilen traumhaften Ballwechseln praktisch alles gelingen, ging nach der 2:0-Satzführung beim 19-Jährigen nichts mehr. Strotzte er noch zu Beginn der Partie voller Selbstvertrauen und Souveränität, war davon in den Sätzen drei und vier nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen war nun er es, der den Court verließ. Allerdings, um ein Medical Timeout zu nehmen und sich vom Physiotherapeuten behandeln zu lassen. Im vierten Satz hatte der Griff an die Adduktoren erfolgt. War es der Fünfsatz-Sieg in der dritten Runde, dem Musetti Tribut zollen musste?

Es gelang ihm keine einzige Breakchance abzuwehren, auch nicht zu Beginn des fünfen Durchgangs, als Djokovic zuvor im Ballwechsel gestürzt war und sich anschließend am Zeigefinger der Schlaghand verarzten lassen musste. Djokovic hingegen gelang früh ein Doppelbreak im Entscheidungssatz, er ließ den angeschlagenen Musetti laufen. Beim 0:4 aus seiner Sicht schritt der Italiener zum Netz und gratulierte Djokovic zum Sieg.

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