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19-Jährige übertrug Suizid live über Periscope

Heute Redaktion
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Schon bei einer live gestreamten Vergewaltigung einer jungen Frau geriet die Übertragungs-App Periscope ins Visier der Behörden. Nun schockt ein neuer Fall die Öffentlichkeit. Wie die "New York Times" berichtet, warf sich eine 19-Jährige in Frankreich vor einen Zug, setzte ihrem Leben damit ein Ende und übertrug dies live über die App. Nicht nur das hunderte User ihr dabei zusahen - viele ermutigten "Océane" auch noch dazu.

Schon bei einer geriet die Übertragungs-App Periscope ins Visier der Behörden. Nun schockt ein neuer Fall die Öffentlichkeit. Wie die "New York Times" berichtet, warf sich eine 19-Jährige in Frankreich vor einen Zug, setzte ihrem Leben damit ein Ende und übertrug dies live über die App. Nicht nur das hunderte User ihr dabei zusahen - viele ermutigten "Océane" auch noch dazu.

Die ersten Live-Übertragungen zeigten sich laut Bericht harmlos: Die 19-Jährige erzählte, dass sie "Océane" heißt, dass sie in einem Altersheim arbeite und dass sie gerne mit ihrer Katze spiele. Am Dienstagnachmittag tauchte dann plötzlich das Schock-Video auf: Die 19-Jährige filmte sich dabei, wie sie sich an der Bahnstation Égly nördlich von Paris vor einen fahrenden Zug warf. Sie war sofort tot.

Wie die französischen Behörden am Mittwoch berichteten, hatte die Frau kurz zuvor noch einer befreundeten Person per Handy-Nachricht geschrieben, dass sie von ihrem Ex-Freund missbraucht und vergewaltigt worden sei. Wegen dem "Bösen", das ihr wiederfahren sei, setze sie ihrem Leben ein Ende, so die Behörden. Das Video der Frau wurde zwar von periscope gelöscht, im Internet kursierten aber bereits zahlreiche Kopien davon. 

"Mach es endlich!"

Die Staatsanwaltschaft zeigte sich entsetzt darüber, dass nicht nur hunderte User - zum Zeitpunkt des Vorfalls sollen es über tausend gewesen sein - das Video live ansahen, sondern viele die 19-Jährige auch zum Suizid drängten. "Mach es endlich", "wir warten" und "du wirst sehen, das macht Spaß", war auf Periscope zu lesen. Dann wird die Frau vom Zug getroffen, der Bildschirm wird schwarz.

Grausige Fortsetzung: Das Handy streamte weiter live, bis ein Bahnmitarbeiter Minuten später zu hören ist: "Ich bin unter dem Zug mit dem Opfer. Ich muss das Opfer bewegen". Dann hebt offenbar ein anderer Bahnmitarbeiter das Mobiltelefon auf und beendet die Übertragung. Experten fordern nun einmal mehr strengere Regeln für Social-Media-Tools, um solche Szenen zu verhindern.