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2.000 russische Soldaten auf der Krim gelandet

Heute Redaktion
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Auf einer Militärbasis nahe Simferopol auf der Halbinsel Krim sind offenbar gut 2.000 russische Soldaten gelandet. Ein Vertreter der neuen Regierung meldete eine "bewaffnete Invasion".

Auf einer Militärbasis nahe Simferopol auf der Halbinsel Krim sind offenbar gut 2.000 russische Soldaten gelandet. Ein Vertreter der neuen Regierung meldete eine "bewaffnete Invasion".

Davor hatten Bewaffnete in einheitlichen Uniformen ohne Hoheitszeichen die Kontrolle über zwei Flughäfen auf der Krim übernommen - über den der Stadt Sewastopol und den der Hauptstadt Simferopol. Der Luftraum wurde gesperrt, die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines strich alle Verbindungen auf die Krim.

Erst am Donnerstag hatten prorussische Milizen das Regionalparlament und die Regionalregierung besetzt.

Russland reagierte noch am Donnerstag mit einem massiven Militärmanöver auf die unklaren Verhältnisse und erhöhte den Schutz für seine Schwarzmeerflotte. Präsident Wladimir Putin soll sogar seine losgeschickt haben. Nun hat Moskau den Schutz seiner Leute anscheinend noch einmal aufgebessert. Angeblich brachen sogar die Internet-und Telefonverbindungen der Ukrtelecom zusammen.

Kiew protestiert

Kiew hat offiziell Protest gegen eine "Verletzung des Luftraums" der Ukraine durch Russland eingelegt. Das ukrainische Außenministerium forderte in einer Erklärung den "sofortigen Rückzug" der Soldaten auf ihre Stützpunkte.

Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat Russland offene Aggression gegen sein Land vorgeworfen. Er warf Putin überdies vor, auf der Krim ähnlich vorzugehen wie 2008 mit der abtrünnigen georgischen Region Abchasien. Damals sei ein militärischer Konflikt initiiert worden, um in der Folge die Region zu annektieren, so Turtschinow.

Janukowitsch über die Grenze

Der aus dem Präsidentschaftsamt gejagte Viktor Janukowitsch hat am Nachmittag aus sicherer Entfernung in Rostow am Don in Russland wissen lassen, dass , und dass er an dem blutigen Umsturz keine Schuld trägt.

Weltsicherheitsrat trat zusammen

In New York ist um 21 Uhr MEZ der Weltsicherheitsrat zusammengetreten - wenige Stunden nach dem Ersuchen der neuen Führung in Kiew. Die Ukraine hat die UNO aufgerufen, die "russische Aggression" zu verurteilen. "Nicht nur, dass Soldaten und Transportflugzeuge in unseren Luftraum eingedrungen sind", sagte der ukrainische Botschafter Juri Sergejew. "Es haben auch elf Hubschrauber die Grenze verletzt. Und ich spreche von Mi-24. Das sind keine einfachen Transport-, das sind Kampf- und Angriffshubschrauber." Es sei das gleiche Szenario wie in anderen früheren Sowjetrepubliken.

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