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2.500 Euro: Hat Beamter Asylbescheide verkauft?

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Schwerer Vorwurf gegen einen Mitarbeiter des Bundesamts für Fremdenwesen. Er soll in Traiskirchen Asylpapiere verscherbelt haben und wurde suspendiert.

In Traiskirchen befindet sich Österreichs bekanntestes Flüchtlingslager. Ursprünglich war das Lager für die Unterbringung von 480 Personen konzipiert. Am Höhepunkt der Flüchtlingskrise nächtigten und lebten hier über 2.000 Menschen.

Auf dem Gelände befindet sich auch die Regionaldirektion Niederösterreich des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Hier soll es, wie die "Presse" berichtet, zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein.

Amtsdirektor unter Verdacht

Die Vorwürfe richten sich gegen einen mittlerweile suspendierten Amtsdirektor. Er soll gegen Beträge von bis zu 2.500 Euro positive Asylbescheide und Aufenthaltstitel verkauft haben. Es geht, laut "Presse" um Mengen im einstelligen Bereich.

Der Zeitung gegenüber bestätigt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) entsprechende Ermittlungen. Der Vorwurf: Bestechung (durch die Asylwerber) bzw. Bestechlichkeit (des Beamten). Wegen der hohen, auch politischen Brisanz sind die Auskünfte sonst über den Fall spärlich.

Insider packte aus

Verraten wurde der Amtsdirektor jedenfalls offenbar durch einen Behörden-Insider. Der Beamte wird nun strafrechtlich verfolgt. Für die betroffenen Asylwerber könnte es doppelt dick kommen. Sollte sich herausstellen, dass die im Verfahren genannten Asylgründe nicht zutreffen, wird das Verfahren wiederholt. (cnn)