Österreich

2 Mal Bank in Klo`burg überfallen: 4,5 Jahre Haft

Heute Redaktion
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Gleich zwei Mal hatte Ernst G. (49) Raiffeisen-Filialen in Klosterneuburg überfallen. Grund: Geldmangel. Heute musste der 49-Jährige in Korneuburg vor Gericht.

Im Dezember 2018 hatte Ernst G. die Raiffeisen in Kierling ausgeraubt, Anfang April 2019 überfiel der 49-Jährige maskiert und mit einer Schreckschusspistole bewaffnet die Raika in Klosterneuburg-Weidling ("Heute" berichtete). Nur kurz nach dem zweiten Coup hatte die Polizei Hinweise auf das Fluchtauto erhalten, schnell war Ernst G. ausgeforscht.

Ernst G., vor wenigen Jahren noch Besitzer eines schmucken Reihenhauses in Wien, kam finanziell ins Trudeln – einerseits durch die Scheidung und die damit verbundenen Zahlungen und andererseits durch seine Spielsucht. Bereits Jahre vor den Überfällen hatte er sich den Kick regelmäßig im Casino geholt.

Täter verstellte Stimme, täuschte Akzent vor

Finanziell in die Ecke gedrängt entschloss er sich, die ihm bekannte Bankstelle der Raiffeisen in Kierling zu überfallen und stahl dafür Autokennzeichen in Wien. Diese schraubte er auf seinen Pkw, um am 13.12.2018 maskiert mit Schirmkappe und Kapuze, ausgerüstet mit einer Schreckschusspistole und einer isolierten Tasche (Anm.: um allfällige elektronische Alarmpakete abzuschirmen), die Raiffeisen Kierling zu berauben. Mit verstellter Stimme – er täuschte ausländischen Akzent vor – forderte er: "Geld her! Kein Alarm, sonst schieße ich."

Dabei erbeutete Ernst G. 25.205 Euro und flüchtete, trotz sofortiger Alarmfahndung konnte er vorläufig untertauchen. Bilder aus den Überwachungskameras wurden in Medien veröffentlicht und ein Unbeteiligter vorübergehend festgenommen, es stellte sich allerdings schnell heraus, dass dieser ein wasserdichtes Alibi hatte.

Geld nach 7 Wochen aufgebraucht

Weil die Kohle nach nur rund sieben Wochen verbraucht war, entschloss er sich, am 3. April 2019 die Raika in Klosterneuburg-Weidling zu überfallen, wo er diesmal 47.880 Euro erbeuten konnte. Weil es beim ersten Mal so gut geklappt hatte, lief der Überfall genauso ab wie jener in Kierling.

Er flüchtete mit dem Pkw, sein Weg zur Firma in Wien-Liesing, bei der er in der Logistik tätig war, wurde jedoch von einem in einem der Geldpakete versteckten GPS-Sender verfolgt, außerdem wurde er am Firmenparkplatz von einer Überwachungskamera gefilmt und konnte identifiziert werden.

Bei der folgenden Hausdurchsuchung in seiner Wohnung in Klosterneuburg fand man die gesamte Beute des zweiten Überfalls und die von ihm verwendeten Utensilien.

Das Urteil

Beim Prozess zeigte sich Ernst G. voll geständig und kam mit 4,5 Jahren Haft (Anm. Strafrahmen bis zu zehn Jahre Haft) relativ glimpflich davon. Das Urteil ist rechtskräftig.

(Lie, nit)