Bestechungs-Skandal

20 Anklagen wegen gefälschten Corona-Pässen am Balkan

Paukenschlag in Kroatien! Die Korruptions-Behörde erhob am Mittwoch mehrere Anklagen wegen der Ausstellung gefälschter Corona-Impfnachweise.

Robert Cajic
20 Anklagen wegen gefälschten Corona-Pässen am Balkan
In Kroatien geht es Impfpass-Fälschern nun an den Hals. (Symbolfoto)
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die kroatische Behörde zur Bekämpfung von Korruption und organisierter Kriminalität "USKOK" gab am Mittwoch in einem Pressestatement bekannt, dass 20 kroatische Staatsbürger wegen offenkundiger Bestechung angeklagt wurden. Nach ausführlichen Untersuchungen der "USKOK" sollen die Angeklagten Corona-Impfnachweise gegen Geldsummen erhalten haben.

Ab 100 Euro für digitalen Fake-EU-Pass

Wie die Korruptionsbehörde in ihrem Statement klarstellt, sollen die Beschuldigten zwischen September und Oktober 2021 über Vermittler zu den digitalen EU-Pässen gekommen sei. Diese zeigten an, dass die jeweiligen Personen geimpft waren, obwohl die Beschuldigten gar keine Corona-Impfung erhalten hatten. 

Über eine ermächtige Person innerhalb des Gesundheitsministeriums soll die rechtswidrige Impfbestätigung zu Krankenschwestern gelangt seien. Im Tausch gegen Barsummen ab 100 Euro pro Person soll die Gesundheits-Angestellte dann den Impfstatus eingetragen haben. Die Staatsanwaltschaft gab noch am MItwoch pikante Details über die Fake-Impfpass-Deals preis.

So soll der Vermittler in einem Kaffeehaus anzutreffen gewesen sein – über diesen gingen die personenbezogenen Daten sowie die Geldbeträge an eine "Ärztin Petra" in ein gesundheitszentrum im Westen Zagrebs.

Chat-Nachricht schockiert: "Man muss nur Geld haben"

Wie aus Chatverläufen zu lesen ist, soll dieselbe Krankenschwester von einem "Kunden" 32.000 Kuna (rund 4.300 Euro) für die Ausstellung von gleich 16 Impfnachweisen erhalten. Ein Zitat stach aus den Nachrichten heraus: "Man muss sich nicht impfen, man muss nur Geld haben." Von 181 Beschuldigten gaben 16 Personen bereits Geständnisse ab, 13 Personen wurden bereits zu bewährungsstrafen in Höhe von je sechs Monaten verurteilt.

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Brisant: Die beschuldigte Krankenschwester stand bereits im Fokus der Justiz, da sie von Mai bis November 2021 rund 3500 Kroaten rechtswidrige Impfbestätigungen besorgt haben soll. Laut der kroatischen Staatsanwaltschaft nahm die Impf-Masche bereits so große Formen an, dass es eine eigene Whatsapp-Gruppe für die Deals gab – potenzielle "Käufer" wurden demnach einfach in die Gruppe hinzugefügt.

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