Politik

20 Jahre Frauen beim Heer: "Wir waren Exoten"

Heute Redaktion
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20 Jahre im Bundesheer: Veteranin Karin Pirschner sprach mit "Heute" über ihre Zeit beim österreichischen Militär.
20 Jahre im Bundesheer: Veteranin Karin Pirschner sprach mit "Heute" über ihre Zeit beim österreichischen Militär.
Bild: Privat

Oberstabswachtmeisterin Karin Pirschner ist eine der ersten elf Frauen, die vor 20 Jahren einrückten. „Heute" sprach mit der Soldatin über ihre Zeit beim Heer.

1. April 1998: Die ersten Soldatinnen beginnen beim Heer. 20 Jahre und sechs Verteidigungsminister später sind es 612 Frauen in allen Bereichen. Eine der Frauen, die damals in Straß (Stmk.) beim Jägerregiment begannen: Rekrutin Karin Pirschner, damals 34 Jahre und zweifache Mutter, bis dahin Hausfrau. Heute ist sie immer noch dabei und Oberstabswachtmeisterin.

Grenzeinsatz 2015: "Eine sehr große Herausforderung"

Wie haben die Kollegen reagiert, als sie als sie zum Heer stieß? „Am Anfang waren wir schon Exoten", erzählt Pirschner. „Aber die Ausbildner sind damals gut auf den Umgang mit weiblichen Kollegen vorbereitet worden." Sexuelle Belästigung sei kein Thema gewesen: „Nein, das habe ich wirklich nie erlebt."

Ihre spannendste Zeit beim Heer erlebte Pirschner während der Flüchtlingskrise 2015 beim Assistenzeinsatz an der österreichisch-slowenischen Grenze in Spielfeld: „Das war schon eine sehr große Herausforderung."

Die Tipps der Veteranin für junge Rekrutinnen:

Was rät sie Frauen, die zum Heer wollen? „Körperlich richtig fit sein. Wenn man als Frau die Männerlimits schafft, bringt einem das den Respekt der männlichen Kameraden." Jungmütter sollten sich eine Karriere beim Heer aber gut überlegen: „Das Hauptproblem ist, dass du viel von zuhause weg bist."

Manchmal wird das Heer auch zum Partnervermittler: Pirschner hat ihren (zweiten) Ehemann im Job kennengelernt (mat)